In dieser Episode der BeInCrypto Video News Show geht Juliet Lima auf Schwellenmärkte, und welche Rolle Krypto und Bitcoin für deren Entwicklung spielen, ein. Welche Länder konnten bzw. wollen von Kryptowährungen profitieren?
Jeden Tag werden auf der ganzen Welt Waren und Dienstleistungen produziert bzw. konsumiert, die alle Teil der Weltwirtschaft sind. Im Laufe der Zeit entwickelten einige Länder, auch durch Krieg und Ausbeutung, eine hoch entwickelte Industriewirtschaft, die die Löhne und den Lebensstandard ihrer Bürger erhöht hat. Allerdings hatte nicht jedes Land der Welt die Zeit, die Ressourcen oder, offen gesagt, den nötigen Einfluss, um sich zu einer fortschrittlichen Wirtschaft zu entwickeln. Allerdings sind einige Länder durchaus auf dem Weg dorthin.
Diese Länder kann man als Entwicklungsländer oder Schwellenländer bezeichnen. Zu den Merkmalen der Schwellenländer gehören ein unterdurchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen und relativ volatile Währungen. Viele von ihnen erleben jedoch derzeit ein schnelles Wachstum, das Anlegern hohe Renditechancen bietet, aber auch ein gewisses Risiko mit sich bringt. Da sie nicht so viel zu verlieren haben wie westliche Volkswirtschaften, sind die Schwellenländer bereit, radikalere politische Veränderungen vorzunehmen, um eine Chance auf einen Aufstieg zu haben. Darum sind diese Länder auch eher dazu geneigt, Experimente mit Kryptowährungen zu wagen.
El Salvador & Bitcoin
Das prominenteste Schwellenland, das sich mit Kryptowährungen beschäftigt, ist El Salvador, das im September letzten Jahres als erstes Land der Welt Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte. Was als kleines Projekt namens Bitcoin Beach in der beschaulichen Surferstadt El Zonte begann, entwickelte sich schließlich zu einer landesweiten Bewegung.
Angeführt wurde das Ganze von Präsident Nayib Bukele, einer etwas umstrittenen Persönlichkeit, die mit diesem kühnen Schritt sofort internationale Aufmerksamkeit erlangte. Das kleine Land verkündete Anfang Juni 2021 überraschenderweise die Bicoin-Pläne und konnte diese Plöne bis fast zum Ende des Sommers umsetzen. Auch wenn nicht alle Menschen im Land mit dieser Entwicklung zufrieden sind, so unterstützen doch viele die Entwicklung, die teilweise zur Verbesserung der Lebensqualität beigetragen hat.
El Salvador, das 2001 den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt hat, ist seither der US-Währungspolitik verpflichtet. Mit dem neuen Bitcoin-Gesetz hat El Salvador nun mehr finanzielle Freiheit, das Bruttoinlandsprodukt ist gewachsen und der Tourismus ist im letzten Jahr sprunghaft angestiegen. Das Land arbeitet auch an anderen Projekten wie einer Bitcoin City, einer steuerfreien Bitcoin-Oase, die am Fuße eines Vulkans errichtet werden soll.
Costa Rica: BTC als Lösung für den Tourismus?
Ein weiteres Land, das mit Kryptowährungen experimentiert, ist Costa Rica, wenn auch nicht im ganzen Land. In der Region entlang der südwestlichen Pazifikküste haben sich Gebiete wie Dominical und Uvita vor kurzem von El Salvadors Bitcoin-Beach-Idee inspirieren lassen und einen sogenannten Bitcoin-Dschungel gegründet.
Es handelt sich um ein offizielles Regierungsprogramm. Dennoch haben es einige lokale Unternehmen gewagt, mit Bitcoin zu arbeiten. Die Menschen dort können nun Satoshis über das Lightning-Netzwerk direkt ausgeben, ohne sie sie in die lokalen costaricanischen Colones umrechnen zu müssen. Im Gegensatz zu El Salvador kann Costa Rica auf eine lange Geschichte des Tourismus zurückblicken, wobei Menschen aus aller Welt ihre jeweiligen Währungen mitbringen. Daher sind die Unternehmen in der Region von der Idee angetan, Transaktionen in einer Währung abzuwickeln, die keine Grenzen kennt und von Natur aus grenzenlos ist.
Guatemala: Erste Experimente mit BTC
Während El Salvador und Costa Rica ihre Bitcoin-Projekte an Stränden und im Dschungel aufgebaut haben, hat sich Guatemala von seinem wunderschönen Atitlan-See inspirieren lassen, der von idyllischen Städten umgeben ist, von denen jede auf ihre eigene Art einzigartig ist. Das Bitcoin-Lake-Projekt arbeitetet hauptsächlich in der Stadt Panajachel, auch bekannt als “Pana”, wo derzeit bereits 17 Unternehmen der Region BTC akzeptieren. Das Hauptziel des Projekts ist es, den Guatemalteken in der Region eine Perspektive zu bieten und die Säuberung des Atitlan-Sees mit Bitcoin zu finanzieren.
Die Regierung erkennt Bitcoin zwar nicht als gesetzliches Zahlungsmittel an. Trotzdem könnte das Projekt der lokalen Bevölkerung zugutekommen, von der etwa 60-65 % kein traditionelles Bankkonto besitzen.
Mexiko will Bitcoin zum Zahlungsmittel machen
Inspiriert von El Salvador plant die mexikanische Senatorin Indira Kempis, im Laufe des Jahres 2022 einen Gesetzesentwurf einzubringen, der Bitcoin in ihrem Land zum gesetzlichen Zahlungsmittel machen würde. Sie argumentiert, dass Bitcoin die finanzielle Eingliederung fördert und den Menschen Zugang zu Bankprodukten verschafft, die sie sonst vielleicht nicht bekommen hätten. Außerdem bietet der Bitcoin den Menschen in dem Land eine relativ inflationssichere Möglichkeit, um Geld zu sparen.
Südafrika: BTC hilft Bürgern
Auch andere Regionen der Welt haben sich für die Einführung von Kryptowährungen entschieden, zum Beispiel in Afrika. Bitcoin Ekasi befindet sich in den Townships um Mossell Bay, Südafrika, und ist ein weiterer Bitcoin-Strand. Das Projekt zielt darauf ab, einigen der ärmsten Townships in der Region dabei zu helfen, die wirtschaftlichen Vorteile zu nutzen, die Bitcoin bringen kann.
Abgesehen von den üblichen Vorteilen wie finanzieller Freiheit und der Möglichkeit, in einer deflationären Währung zu sparen, hat sich Bitcoin auch in anderer Hinsicht als hilfreich erwiesen. Da die meisten Unternehmen in diesem Gebiet Bargeld halten, kann die physische Sicherheit dieses Geldes ein Problem darstellen. Die korrekte Nutzung von Bitcoin-Private-Keys hat dazu beigetragen, einen Teil dieser Risiken zu reduzieren. Inzwischen akzeptiert eine beträchtliche Anzahl von Geschäften in der Region Bitcoin, und das Projekt arbeitet daran, weitere Geschäfte mit einzubeziehen.
Tonga: Bitcoin-Mining mit Vulkanenergie
Der letzte Staat, über den wir hier berichten, ist der sehr isolierte Inselstaat Tonga, der über die Einführung von Kryptowährungen debattiert hat. Eine prominente lokale Persönlichkeit, Lord Fusitu’a, hat Pläne angedeutet, dass das Land Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptieren könnte. Lord Fusitu’a behauptet, dass so etwas aber frühestens im Jahr 2023 möglich sein wird.
Die Inseln von Tonga verfügen über einen Überschuss an Energie mit Zugang zu 21 verschiedenen Vulkanen und haben dank eines vor einigen Jahren von der Regierung verabschiedeten Plans auch einfachen Zugang zu Hochgeschwindigkeitsinternet. Wenn der Status als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt wird, könnte überall auf den Inseln Bitcoin gemint werden und durch die Nutzung der überschüssigen Energie ein enormer Reichtum geschaffen werden. Mit diesem Wohlstand könnte sich die Insel weiterentwickeln und neue Perspektiven für die Bürger schaffen.
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