Die Anhörung des New Yorker Ehepaars, das in den Bitfinex-Hack 2016 verwickelt war, wurde verschoben. So soll vorab eine mögliche Einigung erreicht werden.
Ilya Lichtenstein, 34, und seine Ehefrau Heather Morgan, 32, sollten am 27. Mai vor einem Bundesgericht in Washington erscheinen. Wie aus einer Gerichtsakte von Anfang dieser Woche hervorgeht, bat die Bundesstaatsanwaltschaft jedoch darum, die Anhörung auf den 2. August zu verschieben.
Der Antrag bezog sich auf “Diskussionen über mögliche Lösungen des Falls kurz vor dem Prozess”. Es bestand außerdem die Notwendigkeit für die Angeklagten, von der Regierung bereitgestellte “umfangreiche Finanzunterlagen” in Höhe von 1,1 Gigabyte an Beweismaterial einzusehen.
Nach der Verhaftung stimmten die Staatsanwälte zunächst einer Pausierung des Speedy Trial Act zu, um über eine mögliche Einigung zu diskutieren. Bisher erhob eine Grand Jury noch keine Anklage gegen das Paar.
Mutmaßliche Bitfinex Geldwäscher
Lichtenstein und Morgan wurden im Februar verhaftet. Zuvor wurden sie in einer Strafanzeige beschuldigt, 119.754 Bitcoin aus dem Hack 2016 der Krypto-Börse Bitfinex gewaschen zu haben. Bei dem Bitfinex Hack initiierte der Hacker 2.000 nicht autorisierte Transaktionen.
Nach Angaben des US-Justizministeriums hatten die gestohlenen Bitcoin zum Zeitpunkt des Hacks einen Wert von 71 Millionen US-Dollar. Durch den Anstieg des Bitcoin Kurses schätzten die Behörden die gestohlene Kryptowährung zum Zeitpunkt der Verhaftung des Paares allerdings auf 4,5 Milliarden US-Dollar.
Wie hoch ist die Fluchtgefahr der Bitfinex Hacker?
Die Oberste Richterin Beryl Howell gewährte dem Paar zwar Kaution, die Häuser der Eltern mussten aber als Sicherheit hinterlegt werden. “Die finanziellen Mittel des Paares könnten leicht für einen Fluchtversuch genutzt werden, um sich so der Verantwortung zu entziehen”, erklärte die Richterin. Bei Lichtenstein wurde die Fluchtgefahr als besonders hoch eingestuft, da er sich angeblich gut mit gefälschten Identitäten auskennt.
Das Paar gab sich zuvor als erfahrene Krypto-Unternehmer aus und hatte vor der Verhaftung aktive Profile auf den sozialen Medien. Morgan veröffentlichte zum Beispiel Rap-Videos unter dem Namen Razzlekhan, darunter auch eines nach der Verhaftung. Sie bezeichnet sich darin gerne selbst als “The Crocodile of Wall Street”. Nach Angaben der Richterin müssen Morgan und Lichtenstein mit Haftstrafen von bis zu 20 Jahren rechnen.
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