Nur wenig Interesse an Ethereum-Killern
Die derzeit vielversprechendste Alternative zu Ethereum ist die Binance Smart Chain. Zusammen mit ihrer Community hat die weltgrößte Krypto-Börse eine Smart Contract Plattform auf den Weg gebracht, welche Binance Coin als Gastoken verwendet. Anfangs schlug der BSC-Start wie eine Bombe ein. Im Ranking von CoinMarketCap stieg BNB zeitweise auf Platz 5 auf. Mittlerweile hat das Interesse allerdings auch wieder nachgelassen. BNB steht derzeit mit einer Marktkapitalisierung von 4,4 Mrd. USD nur noch auf Platz 7. Zum Vergleich: Ethereum hat eine Marktkapitalisierung von stolzen 46,3 Mrd. USD. Binance versucht, das Interesse and der BSC durch das setzen von Anreizen für Entwickler und ein eigenes Launchpad für Liquidity Mining aufrecht zu erhalten. Ebenfalls als heißer Kandidat für einen Ethereum Killer wurde Polkadot (Marktkapitalisierung: 3,6 Mrd. USD) gehandelt. In diesem Netzwerk kann man im Gegenzug zu DOT Tokens eine eigene Sidechain mieten. Dahinter reihen sich Cardano, EOS, TRON, NEO und unzählige weitere Layer 1 Projekte ein. Keines davon kann es, was Adoption angeht, auch nur annähernd mit Ethereum aufnehmen.Netzwerkeffekte sind der Schlüssel zum Erfolg
Ethereum bleibt wohl vorerst die mit Abstand am meisten genutzte Smart Contract Plattform. Die schiere Anzahl an Entwicklern, die auf eigene Faust DeFi-Projekte auf Basis von Ethereum aufbauen stellt alle anderen Layer 1 Blockchains bei Weitem in den Schatten. Dabei ist Ethereum weder technologisch fortgeschritten, noch besonders skalierbar.Der Grund für Ethereums anhaltenden Erfolg sind ist wohl dem Netzwerkeffekt geschuldet. Dieses ökonomische Gesetz besagt, dass der Wert eines Netzwerks exponentiell mit der Zahl seiner Nutzer steigt. Aus diesem Grund bilden sich um Netzwerke (zum Beispiel auch um Strom- und Wassernetze) häufig natürliche Monopole und Oligopole. Ähnlich wie bei sozialen Netzwerken sind diese Netzwerkeffekte auch bei öffentlichen Blockchains besonders stark ausgeprägt. Nutzer haben in der Regel wenig Interesse daran, Smart Contract Plattformen zu verwenden, wenn nicht die Mehrheit der anderen Nutzer das selbe tut. Gleichzeitig haben DApp-Entwickler nur ein geringes Interesse, auf einer Blockchain zu bauen, wenn dort nur wenige Nutzer unterwegs sind. Es ist daher extrem schwer, eine beliebte Blockchain zu “killen”. Sollte es jedoch ein Layer 1 Projekt tatsächlich schaffen, Ethereum zu überholen, so wird dieses wohl die unangefochtene Nummer Eins, währen Ethereum sehr schnell in der Bedeutungslosigkeit verschwinden könnte. Der rasche Absturz von ehemals beliebten sozialen Netzwerk wie MySpace oder studiVZ könnte ein Vorbote für den Absturz eines Krypto-Titanen wie Bitcoin oder Ethereum sein. Eine weitere Entwicklung die sich abzeichnen könnte ist die zunehmende Interoperabilität von Blockchains. Mit der besseren Vernetzung von Blockchains untereinander durch dezentrale Börsen und Wrapping Dienste werden die Netzwerkeffekte langsam abgeschwächt. Dadurch könnte sich die Nutzerzahl der verschiedenen Plattformen etwas gleichmäßiger verteilen.Q3 solidified Ethereum as the epicenter of crypto finance.
— Wilson Withiam (@WilsonWithiam) October 22, 2020
Its potential to become the dominant settlement layer for crypto is clear, if not a foregone conclusion.
But this activity came at a cost (high fees) that might give other blockchains a glimmer of hope.
1/ pic.twitter.com/GmqI459eBY
Evgen Verzun: DeFi hat noch einen langen Weg vor sich
Der Entrepreneur und Experte für Cybersicherheit Evgen Verzun hat einen Gastbeitrag für BeInCrypto verfasst. Er sprach darin einige Probleme an, die derzeit noch den DeFi-Sektor beherrschen. Nicht nur sind DeFi-Plattformen wenig nutzerfreundlich, die Mechaniken nachdem viele Plattformen arbeiten sind auch zu kompliziert, um wirklich mainstreamfähig zu sein. Ein weiteres Problem sind die hohen Gaskosten, welche bei Ethereum anfallen. Da die Gaskosten unabhängig davon berechnet werden wie hoch eine Transaktion ausfällt, sind insbesondere Kleinanleger davon betroffen und können DeFi daher nicht profitabel nutzen. Für die Liquiditätsgeber bei automatischen Kursmaklern werden die Gewinne zudem häufig durch Impermanent Loss bedroht. Dazu kommen noch einige kleine Probleme wie die langsame Ausführung von Transaktionen und Sicherheitsbedenken, welche nicht nur durch Smart Contract Hacks, sondern auch durch Fehler seitens der Nutzer entstehen können. Insgesamt zeigt sich Verzun mit den bereits erreichten Fortschritten durchaus zufrieden, weist jedoch darauf hin, dass es noch ein weiter Weg ist, bis DeFi zu einer echten Revolution heranwächst.Filecoin Miner im Winterschlaf
Nachdem das umstrittene Filecoin Netzwerk für dezentralen Cloud-Speicher vor wenigen Tagen live ging, riefen viele Miner bereits einen Streik aus. Die hohen Anschaffungskosten für die Mining Hardware machen Miner ausschließlich für Wale interessant. Dazu kommt, dass Miner zusätzlich FIL Tokens staken müssen. Filecoin will dem entgegensteuern, indem die Auszahlungen für Miner verbessert werden. Dies dürfte aber nicht über die hohen Initialkosten für neue Miner hinweghelfen. Auch der Kurs von FIL stürzt weiter ins bodenlose. In den letzten sieben Tagen hat FIL -46,8 % verloren.Marktbericht
DeFiPulse berichtet derzeit ein Total Value Locked (TVL) von 12,27 Mrd. USD (-0,8 %). Der DeFiPulse Index steht bei 81,67 (+1,5 %). Die größten DeFi-Plattformen sind derzeit Uniswap (2,57 Mrd., -4,3 %), Maker DAO (2,13 Mrd., +0,6 %), Aave (1,13 Mrd., +9,2 %), Compound (1,05 Mrd., +5,5 %) und Harvest Finance (1,03 Mrd., -6,1 %). Laut Messari haben DeFi Tokens im gewichteten Schnitt +0,8 % zugelegt. Der größte Gewinner war yAxis (+19,6 %). Der größte Verlierer war AirSwap (-9,2 %). Stand: 24. Oktober 2020, 2:24 Uhr.Haftungsausschluss
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