Nach einem Community Call bei Uniswap wurde klar, dass es aller Voraussicht nach keine weiteren Anreize für Liquiditätsgeber geben wird. Damit läuft das Liquidity Mining Programm am 17. November aus.
Ungeklärt bleibt, was mit den 2,4 Mrd. USD an Liquidität passieren wird, welche in den vier Liquidity Mining Pools von Uniswap geparkt sind. Es droht ein Ausverkauf von UNI und ETH.
Letzte Chance verpasst
Die letzte Hoffnung der Anleger war, dass das Team hinter Uniswap eine Fortsetzung des Liquidity Mining Programms ausrufen würde. In einem Community Call am gestrigen Tag wurde klar, dass das nicht passieren würde. Uniswaps Head of Strategy Matteo Liebowitz berief sich darauf, dass eine Fortsetzung nur durch eine Governance-Abstimmung angestoßen werden könnte.
Dafür ist es allerdings mittlerweile zu spät. Das Liquidity Mining Programm läuft in jedem Fall aus bevor es durch eine erfolgreiche Governance-Abstimmung ersetzt werden könnte.
—
Uniswap liquidity incentives are expiring in five days, sooner than $UNI Governance can act.
When incentives expire, liquidity in $DAI, $USDC, $USDT, and $WBTC will decline, and slippage (the cost of trading) will go up. This is bad for traders that use & adore, the #1 DEX Leshner (@rleshner) November 13, 2020
Dadurch könnte sich die jüngste Kursrallye von UNI als sehr kurzlebig erweisen, wenn sich die Anleger ihre Einkünfte auszahlen lassen, da sie nun keine weitere Anreize mehr bekommen, Liquidität bereitzustellen. Zusätzlich dazu könnten bis zu 1,2 Mrd. USD in ETH den Markt fluten.
Der Ethereum Deposit Contract, sowie andere DeFi-Protokolle könnten einen Teil davon auffangen. Dennoch scheint ein Kursrutsch nicht nur bei UNI, sondern auch bei ETH wahrscheinlich, sofern die Uniswap-Community nicht noch eine Möglichkeit findet, den Liquiditätsgebern vernünftige Anreize bereitzustellen.
Tezos: Delphi-Upgrade verringert Gebühren
Delphi ist das vierte Upgrade von Tezos innerhalb der letzten zwei Jahre. Dabei will das Layer 1 Projekt speziell den DeFi-Sektor ins Auge nehmen, da die Gebühren für die Ausführung von Smart Contracts deutlich verringert werden.
Ähnlich wie Ethereum benutzt Tezos ebenfalls Gas als Abschreckung gegen DDoS-Attacken. Dabei werden die Gasgebühren allerdings nicht an die Miner verteilt, sondern limitieren lediglich, wie viel Rechenleistung DApps in Anspruch nehmen können. Durch das Upgrade werden die Gasgebühren um 75 % prozent verringert, ebenso wie die Gebühren für Speicherplatz auf der Blockchain.
BeInCrypto auf der Futurist Conference on Blockchain
Vom 11. bis zum 12. November konnte das englischsprachige Team von BeInCrypto an der Futurist Conference on Blockchain teilnehmen. Die Online-Konferenz stand ganz im Zeichen von DeFi und brachte hochrangige Sprecher wie Brian Norton, COO von MyEtherWallet, Yonathan Lapchik, CEO von SUKU, sowie Greg Keough, den Gründer der DMM Foundation auf die Bühne.
Die einheitliche Meinung der Sprecher war, dass sich DeFi noch in der Experimentalphase befindet und derzeit noch nicht das Potenzial hat, große Nutzergruppen anzusprechen. Sie glauben jedoch, dass der Sektor weiter exponentiell wachsen wird und im Jahr 2021 möglicherweise ein TVL von hunderten Milliarden USD erreichen wird.
Marktbericht
DeFiPulse berichtet derzeit ein Total Value Locked (TVL) von 13,91 Mrd. USD (+2,9 %). Der DeFiPulse Index steht bei 92,28 (+6,9 %).
Die größten DeFi-Plattformen sind derzeit Uniswap (3,06 Mrd., +1,7 %), Maker DAO (2,38 Mrd., +1,8 %), Compound (1,44 Mrd., +2,0 %) und Aave (1,19 Mrd., +3,2 %). Das TVL von Wrapped Bitcoin steht bei 2,01 Mrd. USD (-0,3 %).
Der Ethereum Deposit Contract hat 121 neue Validatoren hinzugewonnen. Er steht nun bei 1987 von 16,384 benötigten Validatoren.
Laut Messari haben DeFi-Tokens im gewichteten Schnitt +7,1 % zugelegt. Der größte Gewinner war SushiSwap (+30,0 %). Der größte Verlierer war Gnosis (-2,2 %).
Stand: 14. November 2020, 03:09 Uhr.