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Großes DeFi-Drama: Curve-Hack versetzt Markt in Angst!

3 min
Aktualisiert von BeInCrypto Team
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IN KÜRZE

  • Am 31. Juli 2023 lösten Exploit-Angriffe auf mehrere Curve-Pools mit einem Schaden um die 50 Millionen US-Dollar Panik im DeFi-Sektor aus.
  • Aus Angst vor weiteren Angriffen zogen die User 1,5 Milliarden US-Dollar von Curve ab.
  • Der sinkende CRV-Kurs könnte nun aber für viel größeren Schaden sorgen, da der Curve-CEO riesige Mengen an CRV als Sicherheit für Kredite hinterlegt hat.
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In den letzten Tagen herrschte Panik auf dem Krypto-Markt, als eine Reihe von Angriffen mehrere Pools auf Curve, einer der größten dezentralen Börsen, um insgesamt rund 70 Millionen Dollar erleichterte. Nun könnten riesige Krypto-Kredite des Curve-Gründers zum DeFi-Fiasko führen.

Als Schutz vor weiteren Angriffen haben die Nutzer vorsorglich knapp 1,5 Milliarden Dollar an Liquidität abgezogen, was 45 % des gesamten TVL (Total Value Locked) entspricht.

TVL DeFiLlama Curve
TVL Entwicklung Curve DEX (CRV); Quelle: DeFiLlama

Was ist genau passiert?

Curve ist eine Krypto Exchange, die vor allem für den Handel von wertähnlichen Tokenpaaren wie Stablecoins (z. B. DAI-USDT-USDC) oder synthetischen Assets (z. B. stETH – ETH) entwickelt wurde.

Am Sonntag wurden vier dieser Pools über mehrere Angriffe hinweg geschädigt.

Diese Pools haben gemeinsam, dass ihre Smart Contracts mit früheren Compiler-Versionen der Programmiersprache Vyper geschrieben wurden, die sich als anfällig für sogenannte Reentrancy-Angriffe* herausgestellt haben.

* Ein Reentrancy-Angriff in Krypto/DeFi ist eine Sicherheitslücke, bei der ein Angreifer eine Funktion wiederholt aufruft, bevor sie vollständig ausgeführt wurde, um mehrfache Transaktionen auszulösen und dadurch Zugriff auf mehr Mittel zu erhalten als vorhanden sind.

Der Schaden beläuft sich aktuell vermutlich nicht auf die vollen 70 Millionen US-Dollar, sondern auf rund 50 Millionen USD.

Einige Whitehat-Hacker sowie automatisierte MEV-Bots sind dem Hacker zuvorgekommen, indem sie die Transaktionen erkannten und höhere Gebote (Gas Fees) platzierten. Ein Betreiber dieser Bots, mit dem Namen Coffeebabe.eth, hat bereits Vermögenswerte in Höhe von 5,3 Millionen Dollar an Curve zurücktransferiert.

Große Kredite des Curve-Gründers lösen Sorgen aus

Besonders brisant ist der Angriff vor dem Hintergrund, dass Curve-Gründer Michael Egorov auf Aave und Fraxlend jeweils Kredite über insgesamt etwa 80 Millionen US-Dollar laufen hat. Als Kreditsicherheit hat er 364 Millionen CRV-Tokens hinterlegt, die seit dem Angriff um über 24 % im Wert gefallen sind und aktuell bei 0,54 Dollar notieren.

Sollte der Preis der CRV-Tokens auf unter 0,4 Dollar bzw. 0,32 Dollar fällt, droht die Liquidation seiner Position, was den Protokollen Aave und Fraxlend möglicherweise “bad debt” einbringen könnte.

Laut DeFiLlama müssen 300 Millionen CRV-Token aus dem Aave-Ökosystem liquidiert werden.

Curve Liquidierungen Krypto
CRV Liquidierungen; Quelle: DeFiLlama

Die Situation verschlimmert sich durch die Tatsache, dass sich auf Fraxlend aktuell alle 12 Stunden die Zinsen erhöhen. Aufgrund dessen beleiht Michael Egorov auf Aave seine CRV-Tokens noch stärker, um seine Verbindlichkeiten umzuschichten.

Das große Problem für DeFi

Der DeFi-Stratege “olimpio” erklärt das Problem wie folgt:

“Es gibt keine einzige Börse oder kein DeFi-Protokoll, an dem man einen so großen CRV-Betrag verkaufen kann.”

Am 1. August lieferte Ethereum-Befürworter Ryan Sean Adams einige Hintergrundinformationen.

Demnach hat der Gründer von Curve Finance über verschiedene DeFi-Kreditprotokolle Stablecoins im Wert von über 100 Millionen US-Dollar geliehen und dabei seinen CRV-Vorrat als Sicherheit verwendet.

Egorov entschied sich für diese Methode, anstatt CRV direkt zu verkaufen. Laut unterschiedlichen Berichten kaufte der DeFi-Gründer mehrere Villen in Australien im Wert von mehreren Millionen US-Dollar.

Der Wert von CRV sinkt nun aufgrund des Curve Finance-Exploits, bei dem DeFi-Protokolle die Zinssätze für den Vermögenswert erhöhen.

“Der Gründer kann seine CRV-Darlehen möglicherweise nicht zurückzahlen, bevor sie liquidiert werden”, kommentierte Adams.

DeFi sendet schlechte Signale

Die erfolgreichen Angriffe auf Curve zeigen, dass auch vermeintlich sichere Protokolle nicht unverwundbar sind. Auch Unternehmen im traditionellen Finanzbereich, die möglicherweise mit Curve experimentieren, nehmen diese Schwachpunkte wahr.

Aktuell bleibt zu hoffen, dass sich die Ereignisse nicht zum Black Swan Event für DeFi entwickeln. Derzeit ist Vorsicht geboten. Aufgrund der aktuellen Lage erscheint es sinnvoll, vorübergehend Positionen aus Lending-Märkten und Pools mit CRV-Exposure abzuziehen.

Der sinkende CRV-Preis birgt das Risiko einer Liquidation des knapp 100-Millionen-Dollar-CRV-Darlehens des Curve-Gründers Michael Egorov. Dies könnte potenziell Auswirkungen auf das gesamte DeFi-Ökosystem haben.

Debank zufolge hält Egorov auch große Positionen in Frax, Abracadabra, Inverse, Convex und Silo, die ebenfalls alle kurz vor der Liquidation stehen. Die Situation wird von DeFi-Experten als mögliches Black Swan Event betrachtet, das zu Risiken von Forderungsausfällen und Liquidationen im DeFi-Ökosystem führen könnte.

Derweil reagiert der MakerDAO-Gründer Rune Christensen auf die aktuellen Geschehnisse:

“Dies mag wie ein ‘Es ist vorbei’-Moment erscheinen, aber vielleicht ist es nur der Schwarze Donnerstag dieses Zyklus` – der letzte Absturz vor dem Bullenmarkt, bei dem alles 100-mal stärker zurückkommt.”

Unterdessen bricht der CRV-Kurs weiter ein, wobei der DeFi-Token an diesem Tag um 7,26 % seines Werts einbußte. Der CRV liegt derzeit bei 0,591 US-Dollar und ist damit noch mehr als 25 % vom Liquidationsrisiko entfernt.

Curve CRV Kurs
Monatschart Curve DAO (CRV); Quelle: BeInCrypto

Schließlich bleibt zu hoffen, dass sich der Token-Wert stabilisiert und erholt, um dem DeFi-Sektor schlimmeres zu ersparen.

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