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„Der traditionelle Finanzbereich lässt uns im Stich!“ – Sanja Kon von Utrust über die Zukunft von Web3-Zahlungen

3 min
Aktualisiert von David Noetzel
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IN KÜRZE

  • „Utrust ist also eine Web3-Zahlungslösung, und im Grunde genommen ist es unsere Mission, die Macht der digitalen Währungen so vielen Unternehmen, Privatpersonen und Kunden wie möglich zugänglich zu machen.“
  • „Bei uns gibt es keine Kooperation mit Kreditkartenanbietern oder einer traditionellen Bank. Die Zahlung ist wirklich dezentralisiert und das erlaubt es uns, rund 90 Prozent der Transaktionskosten einzusparen.“
  • „Immer mehr Menschen zahlen mit Stablecoins. Das ist für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass der Markt bereit ist, Krypto-Zahlungen als reguläre Zahlungsform zu akzeptieren.“
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BeInCrypto hat mit Sanja Kon, CEO von Utrust über das Zusammenwachsen des traditionellen Finanzsektors und des Krypto-Bereichs gesprochen. Bevor Sanja ins Krypto-Rabbit Hole gefallen ist, arbeitete sie im E-Commerce in Unternehmen wie Ebay und Vodafone.

Im Jahr 2017, während ihrer Arbeit bei PayPal, entdeckte Sanja, wie komplex das traditionelle Zahlungsökosystem ist und welche Problematiken durch Krypto gelöst werden könnten: „Ich und mein Team waren für die Bereitstellung der Marktplatzlösungen verantwortlich, also die Zahlungen für alle Marktteilnehmer. Und ich dachte mir: Wie ist es möglich, dass wir dies den Kunden immer noch in Rechnung stellen?“

Die Lösung schien einfach: Einen Blockchain-Layer für PayPal Europe einführen.

„Ganz kurz ausgedrückt: Es war 2017 noch zu früh.“

„Wir trafen uns zu einem Mittagessen, beschlossen zusammenzuarbeiten und so fing alles an.“

Im Jahr 2018 stieß Sanja dann auf das Whitepaper von Nuno Correia.

„Es gab kein Produkt, kein MVP, und ich dachte: Wow, das ist wirklich cool!“

Das Whitepaper beschrieb die Ziele von Utrust. Nämlich traditionelle Finanzinstitutionen wie Banken ablösen und echte dezentralisierte Zahlungen ermöglichen.

„Um es noch einmal kurz zu machen: Wir trafen uns zu einem Mittagessen, beschlossen zusammenzuarbeiten und so fing alles an. In den letzten 2 Jahren hatte ich das Vergnügen, CEO von Utrust zu sein. Utrust ist also eine Web3-Zahlungslösung, und im Grunde genommen ist es unsere Mission, die Macht der digitalen Währungen so vielen Unternehmen, Privatpersonen und Kunden wie möglich zugänglich zu machen. Wir ermöglichen es jedem auf der Welt, mit Kryptowährungen zu bezahlen, und entweder Fiat- oder Kryptowährungen zu erhalten. Einfach, kosteneffektiv und ohne traditionelle Vermittler.“

Für diesen Zweck haben sich Utrust und Elrond zusammengeschlossen. Ziel ist es sich gegenseitig zu stärken, in weitere Länder zu expandieren und die Lösung zu noch mehr Kunden zu bringen:

„Die Geschwindigkeit des Elrond-Netzwerks gilt es in unser eigenes Produkt zu integrieren. Wir glauben, dass es jedes Jahr einen neuen Trend gibt. In diesem Jahr und in den kommenden Jahren ist der Trend Web3-Zahlungen. Und das liegt daran, dass wirklich jeder in der Branche und darüber hinaus feststellt, dass die traditionellen Zahlungen uns im Stich lassen.“

Durch Dezentralisierung 90% der Kosten sparen

Sanja erklärt, warum das traditionelle Finanzsystem einfach nicht mehr mit dem Angebot der Krypto-Welt mithalten kann: „Den Händlern werden bei jeder einzelnen Transaktion zu hohe Gebühren berechnet. Vor allem bei internationalen Geldtransfers – und das ist heute die Norm! Du musst bis zu 10 Prozent Gebühren für die Zahlungsabwicklung nach Brasilien, Indien oder Südamerika dazu rechnen. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“

Entsprechend hat sich das Team von Utrust für dezentrale Zahlungen entschieden, sodass niemand mehr auf die Angebote der traditionellen Zahlungsanbieter angewiesen ist.

„Bei uns gibt es keine Kooperation mit Kreditkartenanbietern oder traditionellen Banken. Die Zahlung ist wirklich dezentralisiert und das erlaubt es uns, rund 90 Prozent der Transaktionskosten einzusparen.“

Außerdem erklärt Sanja, dass betrügerische Rückbuchungen durch den Einsatz der Blockchain kein Problem mehr sein werden:

„Rückbuchungen durch Betrug bedeuten für E-Commerce-Unternehmen einen Verlust von 40 Millionen US-Dollar jährlich. Da es keine Kredit- und Debitkarten gibt, verwenden wir bei unserer Lösung die Blockchain. Eine Zahlung auf Blockchain ist unveränderlich, unumkehrbar, man kann sie nicht stornieren. Wir eliminieren also vollständig die Kosten für Rückbuchungen, was für Händler eine tolle Sache ist.“

Krypto-Nutzer geben einfach mehr Geld aus…

Zu den weiteren Vorteilen des „Onboardings“ neuer Krypto-Nutzer gehört auch, dass diese im Durchschnitt mehr Geld durch Kryptozahlungen ausgeben.

Wir eröffnen hier die Möglichkeit für die Unternehmen ganz neue Kundenstämme aufzubauen. Es gibt heute bereits mehr als 350 Millionen Menschen, die mit Kryptowährungen bezahlen, und die Zahl wächst stark an. Ich glaube, sie hat sich allein in den letzten 6 Monaten verdoppelt. Für Händler, insbesondere für traditionelle Unternehmen, ist dies eine großartige Gelegenheit, eine neue Gruppe von Kunden zu gewinnen, die wirklich begeistert sind, mit digitalen Währungen zu bezahlen. Und das bedeutet zusätzliche Umsätze und Einnahmen für alle Unternehmen in unserem Portfolio.“

Des Weiteren erläutert Sanja, in welchen Segmenten die Krypto-Nutzer besonders viel Geld ausgeben: „Der Bereich, in dem wir die meiste Zugkraft in Bezug auf Zahlungen sehen, ist aber immer noch eine Nische. Es handelt sich eher um luxuriöse Objekte wie Autos, Uhren oder Luxusmode. Zahlungen mit Kryptowährungen finden aber auch in anderen Bereichen statt: Immobilien und Vermögen, Elektronik, Spiele und natürlich alles, was mit Blockchain und NFTs zu tun hat. Außerdem nutzen NFT-Marktplätze Kryptozahlungen und jeder, der einen Blockchain-Kurs kauft. Das sind alles Dinge, bei denen wir eine Menge Zugkraft sehen, aber das wird sich in Zukunft ändern.“

Mit zunehmender Adaption dürften auch weitere Segmente hinzukommen.

Sanja erklärt, dass das Interesse in den letzten Monaten besonders den Stablecoins galt.

„Immer mehr Menschen zahlen mit Stablecoins. Das ist für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass der Markt bereit ist, Krypto-Zahlungen als reguläre Zahlungsform zu akzeptieren. Nicht wegen der Volatilität oder weil die Leute Gewinne mitnehmen wollen, sondern weil sie darin eine praktikablere Zahlungsmöglichkeit sehen.“

Danke, Sanja!

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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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