Der DEX fehlt es im Vergleich zur CEX vor allem an Benutzerfreundlichkeit und Liquidität und sie ist dem Hype nicht gerecht geworden. Sie setzt sich jedoch aufgrund ihres überlegenen Designs und ihrer Vorteile durch, sagt Kurt Ivy.
Die dezentrale Börse (DEX) ist seit einem Jahrzehnt ein heiß diskutiertes Thema. Ihre Anwendungsfälle sind klar. Die meisten der weltweit größten Börsen (wie Coinbase oder Binance) arbeiten nach einem zentralisierten Handelsmodell. Obwohl dies für die historischen Aktienmärkte in Ordnung war, widerspricht es den Hauptprinzipien der Blockchain.
Bei zentralen Börsen (CEX) müssen Nutzer ihre sensiblen Daten großen kommerziellen Organisationen vorlegen, die diese wiederum an staatliche Stellen senden. Das ist das komplette Gegenteil der Blockchain-Technologie, die darauf abzielt, alle Dritten überflüssig zu machen. Die zentrale Börse ist außerdem nicht so flexibel, da sie keine Smart Contracts verwendet.
Deswegen ist sie teurer und langsamer als eine DEX. Es bleibt allerdings Fakt, dass wir bisher noch keine voll funktionsfähige DEX für hoch gehandelte Web3-Produkte gesehen haben. Es gibt allerdings Börsen für ERC-20-Token wie Curve oder Uniswap. Ein weiteres Problem ist die Benutzerfreundlichkeit – die bestehenden DEXs sind alles andere als nutzerfreundlich.
DEX vs. CEX
Die zentrale Börse weist alle Merkmale einer alten Institution auf. Die wichtigsten Vorteile sind ihre Sicherheit und die Benutzerfreundlichkeit. Außerdem profitieren Nutzer vom Kundensupport, wobei die Qualität hier sehr stark variiert. Die CEX bietet wesentlich mehr Liquidität und eignet sich besonders für große Institutionen und diejenige, die viel handeln.
Auf der anderen Seite gibst du deine Daten an zentralisierte, kommerzielle Einheiten, die die Daten dann an Aufsichtsbehörden weiterleiten. Anders ausgedrückt ist es nicht anders, als eine Aktienbörse zu nutzen und du bist noch persönlich an die Produkte gebunden. Das Prinzip der Blockchain besteht darin, dass keine persönlichen Daten an Wallets und NFTs gebunden sind. Bei Diskussionen über das neue Ökosystem wird das häufig übersehen.
Neben diesen Hauptmerkmalen gibt es noch weitere Nachteile bei zentralen Börsen. Sie sind nicht im Ansatz so schnell und kosteneffizient wie eine DEX. Während eine CEX wie Binance oder Kraken zwischen 0,1 % und 0,2 % Gebühren pro Transaktion erhebt, sind es bei einer DEX womöglich nur 0,05 %. Die Preise der Assets sollten bei beiden Plattformen theoretisch allerdings gleich sein.
Die eine Sache, die bei der DEX hervorgehoben werden muss, ist ihre Benutzerfreundlichkeit. Marktneulinge werden es schwer haben, Ethereum zu kaufen, alles über MetaMask zu lernen und sich mit einer Börse wie PancakeSwap oder SushiSwap zu verbinden. Das gesamte Interface fühlt sich unprofessionell und zusammengewürfelt an. Aber es funktioniert.
Künftige DEXs werden sich weiterentwickeln müssen, um für die breite Masse attraktiv zu sein.
Die DEX wird immer dominierender
Trotz einiger anfänglicher Bedenken lösen DEXs die zentralen Börsen ab. ShapeShift ging 2021 von einer CEX zu einer DEX über. Sie gaben an, dass die Plattform durch die Implementierung der KYC-Prozesse 95 % der Nutzer verloren hat. In den Jahren 2020 und 2021 begannen die dezentralen Börsen, von dem Gesamthandelsvolumen der zentralen Börsen zu zehren.
Dieser Trend wird sich auch weiterhin fortsetzen. DeFi sind eng mit der Funktionalität von Smart Contract verbunden. Dadurch können DEXs ganz leicht neue Funktionen wie Krypto-Lending, Atomic Swaps, Yield Farming und vieles mehr integrieren. Die CEX kann neue Paradigmen nicht so leicht aufnehmen, zumal sie mit sehr viel Bürokratie umgehen muss. Regulationen werden die CEX wahrscheinlich zugrunde richten. Da sie in einer Branche, in der neue Innovationen an der Tagesordnung stehen, für jede Innovation Rechtssicherheit braucht.
Die DEX bietet außerdem allen neuen Web3-Token ein Zuhause, während CEX normalerweise nur etablierte Token akzeptiert. DEXs können also dabei helfen neue Projekte zu listen und es ist auch eine gute Möglichkeit für ehrgeizige, technologieorientierte Unternehmer zu investieren. Die Tatsache, dass einige zentrale Börsen bis zu 1 Million US-Dollar verlangen, um einen Token zu listen, ist ein deutliches Hindernis für den Einstieg neuer Projekte und ein verhängnisvolles Zeichen für die älteren Modelle.
Des Weiteren bieten DEXs ihre eigenen Nativ-Token. Dadurch können Nutzer durch Staking oder Lending, oder durch Kurssteigerungen belohnt werden. Die zentralen Börsen bieten so etwas nicht an.
Innovative Plattformen
Es werden ständig neue dezentrale Börsen vorgestellt. Ein Beispiel ist UniqueDEX. Sie ist einzigartig in dem Sinne, dass sie es Tradern ermöglicht ihre eigene Börse, bekannt als Automated Market Marker (AMM), zu schaffen. Trader können problemlos mit dem Handel von Kryptowährungen beginnen und dabei Yield-Mining und Staking als Anreiz nutzen, um Liquidität auf dem Markt zu schaffen.
Die Plattform launchte am 10. Mai 2022 und bietet etwas komplett Neues innerhalb des Börsen-Ökosystems. Die Smart Contracts wurden unabhängig geprüft. Es umfasst ein aggregiertes und integrierbares Orderbuch, eine dezentrale Derivat- und Terminbörse, sowie eine Börse für alle tokenisierten Assets der realen Welt. Die Plattform wird durch den nativen UDEX ERC-20-Token gestützt und ist auf einer Ethereum-Blockchain gebaut.
Was das Ganze so innovativ macht ist, dass es die gesamte Liquidität des Kryptomarktes auf einer nutzerfreundlichen Plattform zusammenbringt. Liquidität ist eines der Hauptanliegen bei typischen DEX. Durch das Kombinieren von Orderbüchern mehrerer Börsen erhöht UniqueDEX die Liquidität und die Markttiefe und bietet den besten Preis von jedem Markt und zu jeder Zeit. Sie ist zu 100 % nicht verwahrend und arbeitet mit einem DAO-basierten Governance-Modell.
Die DEX verändert die Welt
Fakt ist, dass die DEX bereits jetzt einen fundierten Einfluss hat. Die Vorteile sind klar und offensichtlich. Es dauert nur etwas länger als angenommen, da sich die Menschen oft gegen Veränderungen wehren. Es ist dasselbe wie in den frühen Tagen von Kryptowährungen wie Bitcoin. Und noch immer zweifeln viele Menschen an den Vorteilen der revolutionären Technologie.
Die DEX ist die Zukunft des Währungstransfers, in einer Wirtschaftswelt, die auf der Funktionalität von Smart Contracts basieren wird. Obwohl es noch erheblichen Optimierungsbedarf gibt, ist die DEX auf dem besten Weg, die zentrale Börse abzulösen. Das ist für jeden, der bereits Erfahrung mit dem Handel in beiden Modellen hat, offensichtlich. Auch die neuesten Trends spiegeln diesen Fakt wider.
Auch institutionelle Kunden werden vermutlich zu DEXs wechseln, wenn die Sicherheit gewährleistet werden kann, die Benutzererfahrung verbessert wurde und die Liquiditätslevel stabil sind. Web3-DEX-Entwickler arbeiten stetig an diesen Problemen.
Über den Autor
Kurt Ivy ist Content Writer für SHOPX und Gamerse, Marketing-Berate bei Altar, Head of Content bei Crypto PR Labs und CEO von Coffee Nova. Ivy ist ein Philosoph, Futurist, Autor und Unternehmer.
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