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Elon Musk – Verrückt und gleichzeitig Genial

3 min
Aktualisiert von Tobias W. Kaiser
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IN KÜRZE

  • Elon Musk ist allgemein für seine heiteren Eskapaden bekannt.
  • Die jüngste davon ist wohl die Namensgebung für sein Baby.
  • Aber auch geschäftlich legt er sich gerne mit den Behörden an.
  • promo

Enfant Terrible Elon Musk provoziert die Börsenaufsicht, könnte aber trotzdem bald der reichste Mann der Welt werden.
Originell wollten schon andere mit dem Namen ihrer Kinder sein. „Apple“ nannte Gwyneth Paltrow ihr Kind, David Bowie entschied sich für „Zowie“, Ashlee Simpson für „Bronx Mowgli“ und Bob Geldof für „Fifi Trixibelle“. Doch der erste Platz von Namen, die Promi-Kinder später verfluchen werden, kommt von Tesla-Gründer Elon Musk: Man möchte vielleicht meinen, dass der frischgebackene und von seinen Twitter-Followern möglicherweise leicht genervte Vater einen Scherz machen wollte. Aber nein, seine Frau Grimes hat es bestätigt. Angeblich ist X Æ A-12 eine Mischung aus Elfensprache, einem Militärflugzeug und einem Lieblingslied. Musk ist kreativ, überrascht, unterhält – gewürzt mit einer Prise Wahnsinn. Vorige Woche stellte er das wieder unter Beweis. Ein kurzer Tweet genügte: „Der Tesla-Kurs ist zu hoch“, schrieb er. Unfassbar für den Chef eines börsennotierten Unternehmens. Prompt gab der Aktienkurs um 12 Prozent nach. Der Aufsichtsrat tobte. Im allerschlimmsten Fall könnte ihn nun die Börsenaufsicht SEC wegen Kursmanipulation aus dem Posten drängen. Dass Musk wirklich ein Problem mit dem hohen Börsenkurs ist nicht anzunehmen, denn sein Einkommen ist eng daran gebunden. Erreicht Tesla unter der Führung von Musk alle Unternehmensziele, würde der Milliardär zum reichsten Menschen der Welt – und Amazon-Gründer Jeff Bezos ablösen.

Meilensteine zum reichsten Mann der Welt

Aktueller Meilenstein: Die Tesla-Aktie muss über sechs Monate lang eine Marktkapitalisierung von 100 Milliarden US-Dollar aufweisen. Mit Blick auf die Entwicklung im vergangenen halben Jahr liegt die Tesla-Aktie knapp unterhalb dieser Marke. Bereits in den kommenden zwei Monaten rechnet Tesla aber selbst damit, das Ziel zu erreichen. Wird das Ziel erreicht, hat Musk vertraglich festgelegt die Option, 1,7 Millionen Tesla-Aktien zu einem Preis von 350,02 US-Dollar pro Stück zu erwerben. Der aktuelle Aktienkurs liegt mehr als doppelt so hoch, sodass Musk bald abkassieren könnte. Musk mag zwar der Klassen-Clown in den Reihen der Unternehmer sein. Auf YouTube sind seine heiteren öffentlichen Auftritte gut dokumentiert. Das hatte der börsennotierten Marke auf mittelfristige Sicht nicht geschadet. Für seine Elektroautos ist Musk weltweit bekannt, weniger jedoch für sein Satelliten-Netzwerk, genannt Starlink. Sein Unternehmen SpaceX hat in einer erdnahen Umlaufbahn bereits 422 Satelliten positioniert. Eines Tages sollen es 12.000 Satelliten sein. Erst am vorigen Mittwoch feierte Tesla den dritten Quartalsgewinn in Folge, die bislang längste Strecke der Profitabilität seit Gründung im Jahr 2003. Musks Tweet (“Kurs zu hoch“) ließ den Börsenkurs kurzfristig 12 Prozent fallen. Doch der Aktienkurs ist im laufenden Jahr über 80 Prozent gestiegen – trotz Corona-Krise.

Musk meets Maulkorb

Ist der Aktienkurs tatsächlich „zu hoch“? „Natürlich ist er zu hoch,“ sagt Frank Schwope, Ökonom bei der Nord LB. „Mit Blick auf die Fundamentaldaten hat Musk da vollkommen recht.” Musks Kleinkrieg mit der US-Börsenaufsicht SEC begann im August 2018. Da schrieb er bei Twitter, er nehme Tesla von der Börse. Der Rückkauf-Kurs pro Aktie liege bei 420 Dollar, die Finanzierung sei gesichert. Das stimmte nicht, die SEC klagte ihn wegen Betrugs an. Im Februar 2019 twitterte Musk, sein Unternehmen werde im laufenden Jahr 500.000 Auto produzieren. Auch nicht wahr. Doch die richtige, allen zugänglichen Information der Aktionäre ist an der Börse heilig. Im Prozess gab es kein Urteil, die Parteien einigten sich, dass Musk und Tesla jeweils 20 Millionen Dollar Strafe zahlen. Nun soll Musk an die Leine gelegt werden: Kursrelevante Texte darf er nur noch veröffentlichen, wenn zuvor ein Firmenanwalt die Nachricht freigibt. Als ob Streitigkeiten mit der Börsenaufsicht SEC und der Regierung von Kalifornien nicht genügten, liegt Musk jetzt auch noch mit der US-Umweltschutzbehörde EPA im Clinch. Sie bestimmt die wichtigen, offiziellen Reichweiten-Angaben für Elektroautos. Die aktuelle Version des Tesla Model S haben die Prüfer auf 626 Kilometer festgelegt. Musk bestreitet das und meint, es seien 640 km. Kürzlich bezeichnete er auf Twitter die Corona-Lockdowns als faschistisch, vermutlich aus Wut darüber, dass er sein Werk nicht wiedereröffnen konnte. Bislang hat keine von Musks Provokationen geschadet. Der Tesla ist ein Kultauto.  Extravaganzen wie ein eigenes Ladenetzwerk, stationäre Speicherbatterien oder Dachziegel mit integrierten Solarzellen sind jung und zukunftsweisend, die viele Anhänger finden. Auf Twitter folgen ihm bereits über 34 Millionen Menschen. Natürlich schläft der Markt für Premium-E-Autos nicht. Die Früheren Alpha-Tiere lauern auf ihre Chance: Porsches Taycan, Mercedes EQC ,Audis e-tron, der Mercendes EQC, oder der Nissan Leaf sind Konkurrenten, die auf den Markt drängen. Doch sie haben einen einen klaren Wettbewerbsnachteil: Sie haben keinen Musk.
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Manfred Weber
Manfred interessiert sich schon seit einigen Jahren für den Krypto-Raum und setzt seine intensive Erfahrung im journalistischen Bereich mit unterschiedlichen Schwerpunkten um.
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