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Trotz Insolvenz: FTX-Chef erwägt Comeback der Krypto-Börse

2 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • CEO Ray spricht von möglichem Comeback der Krypto-Börse.
  • Bilanzen weisen weiterhin ein milliardenschweres Defizit auf.
  • Sam Bankman-Fried äußert sich verärgert über den Insovenzprozess.
  • promo

Der neue FTX-CEO John Ray berichtet, es bestehe die Möglichkeit, das gescheiterte Krypto-Unternehmen wiederzuerrichten. Parallel arbeitet er daran, die Kunden und Gläubiger auszuzahlen.

In seinem ersten Interview nach Amtsantritt bei FTX brachte Ray zum Ausdruck, dass er bezüglich eines potenziellen Comebacks der Krypto Börse ein Restrukturierungsteam beauftragt habe. Trotz Vorwürfen kriminellen Fehlverhaltens der Führungskräfte deuteten wohl einige Kunden an, sich aufgrund der fortgeschrittenen Technologie über einen Neustart der Plattform zu freuen.

Rays wolle nun prüfen, inwieweit der Neustart des internationalen FTX-Börsengeschäfts möglicherweise mehr Wert für die Kunden des Unternehmens erziele als die einfache Liquidierung. Nun erhoffen sich Gläubiger und Schuldner, dass das neue Management den Betrieb weiterführt und Geschäftsteile veräußert, um Liquidität zu schaffen. Der Worst Case besteht darin, die Unternehmen schließen zu müssen. Dann würden nur die übrigen Vermögensgegenstände an die Gläubiger zurückgezahlt.

Ray besitzt jahrzehntelange Erfahrung bei der Restrukturierung angeschlagener Unternehmen. Er half damals auch im Insolvenzverfahren des Energie-Unternehmens Enron, wodurch Gläubiger Milliarden an US-Dollar zurückerhielten.

Erhalten die FTX-Gläubiger ihr Kapital zurück?

Auch im Falle einer erneuten Betriebsaufnahme blieben die Aussichten für die FTX-Kunden weiterhin ungewiss. Am 17. Januar veröffentlichte FTX eine Zusammenfassung der bisherigen Finanzlage des Unternehmens. Es hieß, es existiere zwischen Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten weiterhin ein Defizit in Milliardenhöhe. Ray sagte, anfangs habe er Hilfe beim Auffinden der Finanzmittel von FTX-Mitbegründer Gary Wang und der ehemaligen CEO des Crypto-Fonds Alameda Research Caroline Ellison erhalten. Inzwischen bekannten sich Wang und Ellison des Betrugs an Investoren schuldig.

Nun gab Ray vor dem Insolvenzgericht bekannt, dass FTX über liquide Mittel in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar und ein illiquides Anlageportfolio in Höhe von 4,6 Milliarden US-Dollar verfüge. Infolgedessen engagierte Ray Investmentbanker, um die illiquiden Unternehmensanteile von FTX zu verkaufen. FTX und Alameda investierten anscheinend mehr als 5 Milliarden US-Dollar in mehr als 150 Start-ups sowie in Risikokapitalunternehmen wie Sequoia Capital. Es bleibe unklar, wie viel Kapital aus den Beteiligungen realisiert werden könne. Ray sagte:

“Sie waren im Kaufrausch. Das habe ich zuvor noch nie gesehen.”

Vielerorts fehlten hinter den Multimillionen-Dollar-Deals, die Bankman-Fried während der Boomzeiten des Krypto-Sektors tätigte, Aufzeichnungen oder Transaktionsnachweise.

Ex-FTX-CEO Sam Bankman-Fried mischt sich ein

Ray geriet kürzlich mit dem ehemaligen CEO und Mitgründer von FTX, Sam Bankman-Fried, aneinander. Bankman-Fried, der im Haus seiner Eltern in Kalifornien im Hausarrest sitzt, teilte mit, er bereue die Insolvenzanmeldung und ärgere sich über die Führung unter Ray im Verfahren. Am 17. Januar bestritt er beispielsweise Rays Behauptungen, der US-Arm der Krypto-Börse wäre defizitär. Bankman-Fried meldete sich über einen neuen Blog mit der Veröffentlichung von Tabellen mit geschätzten FTX-Vermögenswerten. Sie weisen einen Überschuss von mehreren hundert Millionen Dollar zur Deckung von US-Kundenforderungen auf. Laut Ray, würde die von Bankman-Fried präsentierte Bilanz jedoch implizieren, die Verluste an der US-Börse durch Gelder anderer Kunden zu decken.

Ray verteidigte sich zudem auch gegen Kritiker, die behaupteten, er sei mehr an seinem Gehalt interessiert als den Gläubgern zu helfen. Gerichtsakten zeigten nämlich, dass er 1.300 US-Dollar pro Stunde verdient.

Die Insolvenz von FTX war der größte von mehreren Zwischenfällen bei Krypto-Exchanges im vergangenen Jahr 2022. Millionen Nutzer verloren den Zugriff auf ihre Konten. Neben FTX meldeten auch die Krypto-Unternehmen Celsius Network, Voyager Digital und BlockFi die Insolvenz an.

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Hannes Demske
Hannes Demske ist studierter Betriebswirt, Börseninvestor und Unternehmer. Seit 2017 investiert er aktiv in Aktien und Kryptowährungen. 2020 gründete er seine eigene Investmentfirma und seinen Börseninformationsdienst, über den er Recherche, Analyse und journalistische Tätigkeiten rund um das Kapitalmarktgeschehen und zwei Börsenbriefe anbietet. Viel Spaß beim Lesen und Lernen.
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