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Krypto und Leitzinsen – welche Auswirkungen könnte die EZB-Entscheidung jetzt haben?

3 min
Aktualisiert von Arne Selig
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IN KÜRZE

  • Die europäische Zentralbank (EZB) entscheidet diesen Donnerstag, um wie viele Basispunkte der Leitzins in der EU angehoben wird.
  • Erwartet wird ein Zinsschritt von 50 Basispunkten - um 14.45 Uhr MEZ wird die Öffentlichkeit informiert.
  • Die Preisentwicklung an den Krypto-Märken ist trotzdem ungebremst im Aufwärtstrend!
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Krypto und Leitzinsen – am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB), um wie viele Basispunkte der Leitzins in der EU angehoben wird.

Die EZB, das europäische Gegenstück zur amerikanischen FED, entscheidet am Donnerstag, um 14.15 Uhr deutsche Zeit, wie weit der Leitzins steigt. In der folgenden Pressekonferenz um 14.45 Uhr informiert sie die Öffentlichkeit darüber. Erwartet wird ein Zinsschritt von 50 Basispunkten – also 0,5 % – da die Inflation in der EU weiterhin auf hohem Niveau verharrt.

Krypto – was kann die Erhöhung der Leitzinsen bedeuten?

Wie immer gilt: Niemand kann die Zukunft vorhersagen! Möglich ist dagegen, Wahrscheinlichkeiten aus der Vergangenheit abzuleiten. Bisher war es oft so, dass höhere Leitzinsen Investoren:innen eher davon abgehalten haben, in volatile Assetklassen zu investieren. Sprich es folgte eher eine negative Preisentwicklung am Krypto-Markt. Dies gilt allerdings insbesondere für die Entscheidungen der amerikanischen FED. Die EZB ist hier eher die kleine Schwester – ihre Entscheidungen haben in der Regel weniger Auswirkungen auf den Markt.

Warum wird eine Erhöhung erwartet?

Analysten erwarten eine Zinserhöhung von 50 Basispunkten, da die durchschnittliche Inflationsrate in der EU mit 8,5 % weiterhin hoch ist. In Deutschland liegt die Teuerungsrate mit 8,7 % sogar über dem europäischen Mittelwert. Die Verbraucherpreise für Energie schlagen hierzulande sogar mit 19,1 % zu Buche. Das wird nur noch von den Preissteigerungen für Nahrungsmittel von 21,8 % übertroffen. Für die Einsteiger:innen unter euch: Das bedeutet, dass beispielsweise die Nahrungsmittel 21,8 % mehr kosten als im Vergleichsmonat des vorherigen Jahres.

Das lässt der EZB kaum Spielraum. Das langfristige Ziel der Zentralbank ist es bekanntlich, die Inflation auf 2 % zu begrenzen. Davon sind wir momentan weit entfernt. Deshalb akzeptiert die EZB auch die wesentlichste Konsequenz einer Leitzinserhöhung: die Reduzierung der gesamtgesellschaftlichen Kaufkraft.

Warum? Banken leihen sich bei der EZB Geld, um Kredite zu vergeben. Die höheren Kosten durch die höhere Leitzinsen geben die Kreditinstitute an die Verbraucher:innen weiter. Das hat den von der EZB gewünschten Effekt, dass weniger oder geringere Kredite aufgenommen werden. Dadurch wird automatisch weniger Geld ausgegeben.

Folglich sinkt die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen. Am Ende sinken durch die verminderte Nachfrage die Preise, was die hohe Inflation stoppen soll. Dabei besteht allerdings auch die Gefahr, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Was eine Rezession nach sich ziehen könnte. Das wird in Wirtschaftskreise als harte Landung bezeichnet. Diese gilt es natürlich zu vermeiden.

BTC, Chart, Preisentwicklung, Krypto
Bitcoinkurs zeigt rasante Kursentwicklung, trotz eher negativer Fundamentaldaten und erwarteter Zunahme der Zinsen. Ein Bild von CoinGecko.

Warum steigen Bitcoin & Co. gerade trotzdem?

Vielleicht hast du schon einmal das bekannte Sprichwort “Buy the rumors, sell the news!” gehört? Zukünftige Entwicklungen werden oft eingepreist, sobald sie bekannt werden. Wenn aber bereits offenkundig ist, dass die Leitzinsen erhöht werden, warum steigen die Kurse trotzdem?

Wir berichteten bereits über die aktuellen Entwicklungen in Amerika rund um den Crash der Silicon Valley Bank (SVB). Dieser dürfte, trotz Rettungsbemühungen der amerikanischen Regierung und Interesse anderer Kreditinstitute an den Vermögenswerten der SVB, zu einem deutlichen Vertrauensverlust der Anleger in FIAT bzw. USD geführt haben. Bitcoin könnte hier derzeit ähnlich wie Gold als Fluchtwährung dienen.

Ein Blick auf den aktuellen Goldpreis zeigt einen überdurchschnittlichen Anstieg von 5 Prozent seit Bekanntwerden der Probleme der SVB. Zudem ist die Inflation in den USA nicht mehr so hoch wie bei uns in Europa. Sie liegt derzeit bei rund 6 Prozent. Deshalb hat die FED die Zinsen zuletzt nur um 25 Basispunkte angehoben. Dies war immerhin die achte Erhöhung in Folge und macht deutlich, dass auch in den USA die Inflation aktuell noch nicht besiegt ist. Trotzdem schaute man, abseits des jüngsten Bankencrashs, tendenziell jüngst eher optimistisch in die Zukunft.

Die nächsten interessanten Termine mit potenziellem Einfluss auf den Krypto-Markt sind übrigens das Federal Open Market Committee (FOMC) Meeting am 21. März und der ETH-Unlock Ende März. Wir halten dich wie immer auf dem Laufenden!

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Arne hat 2011 zum ersten Mal von Bitcoin in einem Berliner Online-Forum gehört und war fasziniert von der Möglichkeit, damit Pizza zu bezahlen. Seit 2020 ist er im Krypto-Bereich aktiv und bringt seine langjährige Erfahrung in den Bereichen Kommunikation, Marketing und Entrepreneurship in den Space ein. Als Co-Founder der Web3 Marketing Agentur BerlinDAO hat er bereits mit zahlreichen Projekten wie beispielsweise der Top 10 Exchange MEXC Global zusammengearbeitet. Arne legt großen Wert auf...
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