Der Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin sprach auf zwei Konferenzen in Asien über die Chancen und Risiken der Ethereum-Merge.
Vitalik Buterin erklärte bei einer Keynote-Rede auf der Korea Blockchain Week 2022, dass Krypto-Zahlungen nach der Ethereum-Merge “Mainstreamfähig werden könnten”. Zuvor warnte der Krypto-Entwickler vor einer ungünstigen Entwicklung der Machtverhältnisse, der mit der Merge verbundenen Hardfork Stablecoin-Anbieter.
Ethereum-Merge und Layer-2-Zahlungslösungen: Der Weg in den Mainstream?
Die hohen Transaktionsgebühren (“Gas Fees”) waren bisher eines der größten Probleme von Ethereum. Bei einer hohen Netzwerkauslastung stiegen die Gas Fees teilweise auf mehrere hundert US-Dollar an.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels liegen die Gas-Gebühren bei durchschnittlich 0,26 US-Dollar. Bei komplexeren Transaktionen (z.B. einem NFT-Verkauf oder einem Swap) zahlst du aktuell immer 1-3 US-Dollar. Transaktionen kleinerer Beträge sind also nach wie vor noch unattraktiv. Das wird sich laut Vitalik Buterin jedoch bald ändern:
“Sobald wir die Skalierungstechnologien haben […], könnten wir tatsächlich versuchen, Krypto-Zahlungen Mainstreamfähig zu machen.”
Bei der Merge wird der Konsensmechanismus von Ethereum von Proof-of-Work (PoW) auf Proof-of-Stake (PoS) umgestellt. Da bei PoS kein Energie-intensives Mining mehr notwendig ist, sollen auch die ETH-Transaktionskosten nach der Merge deutlich sinken. Vitalik Buterin glaubt, dass vor allem die optimierten Layer-2-Zahlungslösungen Krypto-Zahlungen nach der Merge massenfähig machen könnten.
„In Zukunft könnten mit Rollups und all den Effizienzverbesserungen … die Transaktionskosten auf 0,05 US-Dollar oder sogar nur 0,2 Cent sinken.“
Bei einer Layer-2-Lösung (oder einem Rollup) handelt es sich um eine Software, die ETH-Transaktionen außerhalb der Ethereum-Blockchain (der ersten Layer) abwickelt, gleichzeitig aber die Sicherheit und einige weitere Eigenschaften von Ethereum “erbt”. Durch die Bündelung von Transaktionen sinken dabei gleichzeitig die Transaktionsgebühren.
Doch auch wenn Vitalik Buterin optimistisch bezüglich der Zukunft von Ethereum bleibt, warnte der Programmierer vor der Macht, die zentralisierte Stablecoin-Anbieter bei künftigen Hardforks haben könnten.
Vitalik Buterin über die Macht der Stablecoin-Anbieter
Letzte Woche sprach Vitalik Buterin auf der “Buidl Asia” Konferenz in Seoul und kommentierte den Einfluss der Stablecoin-Anbieter auf das Ethereum-Netzwerk.
Bei einer sogenannten Hardfork wird eine Kopie einer Blockchain erstellt. Entwickler können nach einer Hardfork auf der neuen oder der alten Version der Blockchain arbeiten. Das Problem: Bei einer Hardfork werden auch sämtliche Assets, inklusive Stablecoins, eines Netzwerks kopiert. Die Zahl der Stablecoins verdoppelt sich also, während jedoch die zur Deckung verwendeten Assets identisch bleiben. Deshalb könnten sich laut Buterin zentralisierte Stablecoin-Anbieter dazu entscheiden, die Stablecoins auf einer der beiden Versionen nicht anzuerkennen.
Buterin bezeichnete den Einfluss, den Tether oder USCD auf kommende Hardforks haben könnten, als “signifikant“. Allerdings erklärte der Krypto-Entwickler, dass Stablecoin-Anbieter bei der mit der Merge verbundene Hardfork keine Probleme bereiten werden.
Des Weiteren kündigte der Ethereum-Mitbegründer die letzte Testphase für die Merge an, die in dieser Woche stattfinden soll. Falls die Tests auf dem Ropsten-Testnetz erfolgreich verlaufen, dann soll Merge wie geplant im September 2022 stattfinden
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