Der angeschlagene Krypto-Kreditgeber Voyager Digital lehnte das gemeinsame Angebot von FTX und Alameda Research ab, obwohl das Unternehmen kaum noch über finanzielle Mittel verfügt und sich inmitten eines Insolvenzverfahrens befindet.
Letzte Woche sorgten FTX und Alameda mit dem Restrukturierungsangebot an Voyager Digital für Aufsehen. Im Rahmen dieses Angebots würde Alameda die Vermögenswerte des angeschlagenen Unternehmens zum Marktwert erwerben. Die Darlehen an Three Arrows Capital wären dabei ausgenommen.
Die Kunden von Voyager könnten des Weiteren Konten bei FTX eröffnen und über diese schließlich ihre offenen Forderungen erhalten. Alameda Research würde im Gegenzug den Darlehensvertrag mit Voyager kündigen.
Laut einer kürzlich eingereichten Gerichtsakte lehnte das Anwaltsteam des insolventen Unternehmens das Angebot von Alameda und FTX ab. Dies wiederum führte bei den Kunden zu Verärgerung und Kopfzerbrechen, da die Haltung von Voyager nur schwer zu verstehen sei.
Voyager-Angebot sei “zu niedrig”
Die Unterlagen bezeichnen den Vorschlag als “Dumping-Angebot” unter dem Deckmantel einer Rettungsaktion. “Es handelt sich um nichts anderes als eine Liquidation von Kryptowährungen zum Vorteil von AlamedaFTX.”
Laut dem Team würde das Angebot darauf abzielen, Schlagzeilen zu generieren, anstatt den Kunden einen Wert zu bieten. Darüber hinaus könne dieser unseriöse Sanierungsvorschlag den ohnehin schon komplizierten Konkursprozess zum Erliegen bringen.
Voyager sei allerdings weiterhin für “ernsthafte Vorschläge” einer möglichen Umstrukturierung offen, solange diese allen Beteiligten zugutekommen. Das Unternehmen hatte Anfang des Monats eine Kreditlinie von Alameda erhalten und anschließend Insolvenz nach Chapter 11 (ein Sanierungsverfahren für US-Unternehmen) beantragt.
Sam Bankman-Fried hält das Angebot für fair
Bankman-Fried bekräftigte seine Überzeugung, dass es sich unter der Berücksichtigung früherer Angebote bei diesem um einen “großzügigen Vorschlag” handle. Die Berater hätten das Geschäft nur abgelehnt, um mehr Profit aus diesem Verfahren zu schlagen.
In einem langen Threat auf Twitter verglich Bankman-Fried das Voyager-Debakel mit der Mt. Gox-Saga und prophezeite einen langwierigen Prozess. Dieser könnte Jahre dauern, bevor die Investoren ihre Gelder erhalten. Je länger der Prozess dauere, desto mehr Optionen würden den Kunden vorenthalten.
“In der Zwischenzeit lassen verschiedene Konkursverwalter das eingefrorene Vermögen der Kunden durch Beratungsgebühren langsam ausbluten”, so Bankman-Fried. “Das kann die Kunden mehrere Millionen US-Dollar kosten, bis alles vorbei ist”.
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