Die neuen Technologien werden die Modebranche auf den Kopf stellen. Der nächste Quantensprung in der Modewelt steht vor der Tür.
Digitale Fashion: Das Metaverse, die Blockchain und NFTs spielen eine immer größere Rolle für die Modebranche. Vergiss alles, was Du bisher über Mode gedacht hast. Es gibt jetzt rein digitale Modehäuser, die bereit sind, die Modewünsche derjenigen zu erfüllen, die am neuen Web 3.0 teilhaben werden.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit London C Edwards erstellt.
Lass uns The Fabricant ansehen. The Fabricant ist ein digitales Modehaus, das die Art und Weise, wie wir über Mode denken, revolutioniert. Die Vision des Unternehmens ist nicht nur innovativ und futuristisch. Das Unternehmen möchte, wie auch das Web 3.0, die althergebrachten Grenzen sprengen. Jetzt kann jeder Mensch Teil der Modebranche werden. Du willst ein Modedesigner werden? Tu es. Du kannst deine eigene einzigartige digitale Mode entwerfen, die du im Metaverse in Form von NFTs tragen, tauschen und aufbewahren kannst.
Digitale Fashion im Metaverse
Michaela Larosse ist Head of Content and Strategy des digitalen Modehauses. Larosse ist der Meinung, dass es durchaus angebracht ist, das Konzept der digitalen Mode zu hinterfragen: “Es ist eine ziemliche Herausforderung, sich mit diesem Konzept auseinanderzusetzen. Bei Fashion geht es darum, die eigene Identität zu erforschen. Es geht um Selbstexpression. Und das alles muss nicht zwangsläufig auf der physischen Ebene geschehen. Auch ohne die physische Ebene lassen sich Emotionen erzeugen.”
Virtuelle Welten und virtuelle Kleidung gibt es in Videospielen schon seit Jahrzehnten. Die Spielfiguren können miteinander kommunizieren, sich frei bewegen, etwas entwerfen und verkaufen.
Diese Games haben eine eigene Ökonomie mit einer eigenen Ingame-Währung. Es gibt eine ganze Generation für die der Besitz von digitaler Kleidung nichts Neues ist. Außerdem können Gamer jetzt schon Waffen, Schmuck, Haustiere und andere Accessoires in ihren virtuellen Lieblingswelten besitzen. Diese “Wearables” gab es schon, bevor das Konzept des Metaverse im Mainstream ankam. Was das Metaverse betrifft – wer wird die Menschen darin einkleiden? Die kurze Antwort lautet: sie selbst werden es tun.
Digitale Fashion und Avatare
Digital Fashion soll es den Menschen ermöglichen, über das Aussehen ihrer Avatare selbst zu entscheiden. Du kannst deine Kleidung digital ansehen oder sie mithilfe der Augmented Reality Technologie (AR) sogar tragen. AR-Kleidung befindet sich bereits in der Entwicklung. Nutzer können sich mit der Kamera ihres Smartphones AR-Kleidung überstülpen. AR-Umkleidekabinen werden ebenfalls Realität werden.
Digitale Kleidungsstücke können bereits jetzt nahtlos in Bilder eingefügt werden. Sie sind so realistisch, dass man sie teilweise kaum von echten Kleidungsstücken unterscheiden kann. Wenn du ein digitales Kleidungsstück kaufen möchtest, kannst du Bilder von dir einsenden, und der Designer wird dein Traumstück in die Bilder einbauen.
The Fabricant und die digitale Kultur
The Fabricant existiert ausschließlich als digitales Modehaus. Das Unternehmen kreiert sowohl Mode als auch Modeerlebnisse, die keinerlei physischen Charakter haben. Kerry Murphy, CEO, gründete das Unternehmen 2018 zusammen mit der Kreativdirektorin Amber Jae Slooten.
Kerry bringt Erfahrungen aus den Bereichen Film und digitale Effekte mit. Er wusste, dass die Modebranche sich digitalisieren wird. Alle anderen Kreativbranchen wie Musik, Film und Fotografie haben eine gut etablierte digitale Kultur. Kerry war der Meinung, dass auch die Modebranche diesen Weg einschlagen musste. Vor der Gründung des Unternehmens wurden einige Jahre in Forschung und Entwicklung investiert.
Kreativdirektorin Amber studierte am Amsterdam Fashion Institute. Sie liebte die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten der Modewelt. Allerdings wollte sie nicht in einer Branche arbeiten, die so viele negative Aspekte aufweist – wie z.B. die fehlende Nachhaltigkeit, die Arbeitsbedingungen in den Fabriken und andere ethische Probleme.
Lass uns die Modebranche revolutionieren
Amber erzählte: “Ich war mit der Art und Weise, wie die Angelegenheiten in der Modebranche gehandhabt wurden, nicht zufrieden, also sagte ich meinen Lehrern: ‘Es gibt einen anderen Weg, wie wir das machen können. Vielleicht kann ich meinen Abschluss auch ohne echte Kleidung machen. Wäre es möglich, eine digitale Kollektion zu erstellen?’ Sie sahen mich an, als sei ich völlig verrückt geworden.”
Amber gab nicht auf und wurde die erste Person auf der ganzen Welt, die im Rahmen ihrer Abschlussarbeit eine rein digitale Kollektion verwendete. Sie erklärte:
“Warum sind Fashion-Shows immer noch stark an die physische Realität gekoppelt? Bei den physischen Veranstaltungen sind vielleicht 200 Leute anwesend, die sich die Shows mit den Models auf dem Laufsteg ansehen, und der Rest der Welt schaut sich die Shows online an.”
“Im Juni 2018 entwickelten wir eine virtuelle Modenschau. Sie wurde an mehreren Orten in Europa ausgestrahlt, unter anderem in Amsterdam und in der gleichen Woche in Paris. Wir brauchten weder Models, noch mussten wir eine Kollektion verschicken. Wir mussten nur eine Datei versenden. Aber die emotionale Reaktion war dieselbe. Die Leute erkannten nicht einmal, dass es sich um einen Fake handelte, und fragten mich, wo ich die Sachen kaufen könne. Und ich sagte: ‘Sie können alles kostenlos von unserer Website herunterladen.'”
Die Blockchain und die Zukunft der Modebranche
Amber meint, dass die Modebranche ihre Vorgehensweise überdenken müsse. “Wir wollen eine Zukunft schaffen, in der die Menschen unsere Kleidung digital tragen können. Die Menschen können sich auf diese Art und Weise grenzenlos ausdrücken. Dieser Wandel vollzieht sich nicht über Nacht, und wir verstehen auch, dass die Vorstellung, keine physischen Produkte mehr zu haben, für Marken noch sehr schwer zu begreifen ist. Also helfen wir ihnen ein wenig auf dem Weg dorthin. Mit der Blockchain-Technologie sind wir in der Lage, ein einzigartiges Angebot in einem digitalen Raum zu schaffen.”
Tragen wir bald Kleidung im Metaverse?
Australian Fashion Week 2021: Dank der Zusammenarbeit von The Fabricant und Toni Maticevski enstandt der Animator-Overcoat (ein digitaler Mantel). Maticevski entwarf das Kleidungsstück, das das Modeteam von The Fabricant in ein virtuelles 3D-Objekt verwandelte. Die Besucher der Australian Fashion Week konnten an einem Digi-Couture-Erlebnis teilnehmen. Sie probierten den “Mantel” in einer digitalen Umkleidekabine an. Ein Modefotograf machte ein Bild von ihnen und schickte es an DressX, das den Animator-Overcoat für jeden Nutzer maßgeschneidert anfertigte und das Bild an den Nutzer zurückschickte. Die Besucher konnten das Bild dann auf Social Media teilen.
Das Unternehmen ist weiterhin an der Spitze der digitalen Modebranche positioniert. Inzwischen gehört es zu den führenden Anbietern und hat sich seit seinen Anfängen, als es noch keine digitale Mode gab, rasch weiterentwickelt. Die Firma arbeitete unter anderem mit bekannten Modemarken, wie z.B. Puma, Trs.Mnz, Buffalo London, Atari, Star Atlas, Iridescence, Soorty Denim, zusammen. Larosse erklärte, dass die Arbeit nicht einfach war.
“Wir waren vom ersten Tag an dabei, und natürlich hat uns niemand ernst genommen. Alle sagten nur: ‘Das gibt es doch gar nicht.”
“Wie kann das überhaupt etwas sein? Wie kann Mode nicht existieren? Sie kann unmöglich existieren, weil man Kleidung tragen muss.’ Ja, aber das kann man auch digital umsetzen.” Aufgrund der Zusammenarbeit mit Marken gewöhnen sich die Menschen immer mehr an die Idee der digitalen Mode. “Die Idee des digitalen Lebens als Teil des täglichen Lebens ist den Menschen dadurch schon sehr vertraut geworden. Ebenso wie die Vorstellung, dass man digitale Mode überall dort benutzen kann, wo man mit dem Bildschirm in Kontakt kommt.”
Du wirst der Designer sein
Digitale Fashion-Kleidung zu verkaufen, ist nicht das einzige Ziel von The Fabricant. Es geht auch darum, die klassischen Barrieren der Modebranche abzubauen.
Das Fabricant Studio ermöglicht es den Benutzern, Mode-NFTs zu erstellen. Larosse sagt, dass jetzt jeder ein digitaler Designer sein kann. “Die Nutzer können eine Marke gründen, ihre Sachen verkaufen, ihre eigene Stilrichtung kreieren und ein wichtiger Teil der modernen Modebranche werden. Darum geht es bei allem, was wir mit The Fabricant Studio machen. In der Eröffnungssaison hatten wir mit dem Studio Kleidungsstücke von Fabricant, Stücke von Marques Almeida, Stücke von Dickies und dann drei Stücke von individuellen 3D-Kleidungsherstellern auf den Markt gebracht. Metaverse-Fans und physische Marken traten dem neuen Bereich bei”.
Kaufen wir bald Fashion-NFTs im Metaverse?
Fabricant ermöglicht es den Nutzern, ein unbearbeitetes Bekleidungsmodell auszuwählen. Sie können dann aus einer großen Auswahl an digitalen Stoffen wählen, von denen viele in der physischen Welt nicht existieren. Larosse erklärte:
“Die Nutzer haben die Möglichkeit, ein Kleidungsstück und einen Stoff auszuwählen und beides miteinander zu kombinieren, um ihr eigenes einzigartiges digitales Mode-NFT zu kreieren, das sie dann tragen, tauschen und im Metaverse aufbewahren können. Zum Abschluss der Saison haben wir eine digitale Modenschau mit der Unreal Engine erstellt.“
Außerdem ist Larosse von den neuen kreativen Möglichkeiten begeistert: “Für uns ergibt es keinen Sinn, eine physische Modenschau einfach nur digital nachbilden. Wir brauchen keine Avatare, die auf dem Laufsteg auf und ab gehen. Wir können alles machen, was wir wollen.”
“Unsere Modenschau fand in einem riesigen digitalen Universum statt, und jedes Kleidungsstück befand sich in einer Blase. Man konnte sich in die Blase begeben, mit dem Kleidungsstück in Echtzeit interagieren und sich die Details genau ansehen. Das war wirklich wunderschön. Für uns sind das die aufregenden Möglichkeiten einer digitalen Modenschau.”
NFTs werden auch die Businessstrukturen der Modewelt revolutionieren: “Alle Personen, die an der Erstellung eines digitalen Modestücks beteiligt waren, das auf dem Sekundärmarkt als NFT verkauft wird, erhalten eine Vergütung. Angefangen bei der Person, die das Kleidungsstück entworfen hat, über die Person, die den Stoff hergestellt hat, bis hin zu der Person, die das Stück gemintet hat. Sie werden zu gleichen Teilen an den Erlösen beteiligt. Das ist eine neue Art, über Mode zu denken.”
“Wir haben die Technologie, um die gesamte Vorstellung von Mode zu verändern. Das ist eine wirklich radikale Position, aber wir tun es.”
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