Arkham Intelligence ist das neueste Projekt, das durch das Binance Initial Exchange Offering (IEO)-Programm gefördert wird.
Die On-Chain-Intelligence-Handelsplattform des Projekts, die darauf abzielt, “die Blockchain zu deanonymisieren”, hat in der Community Kritik hervorgerufen und Bedenken hinsichtlich des Handels mit personenbezogenen Daten geweckt.
Am 10. Juli kündigte die Krypto Exchange Binance ihren 32. IEO an, den Arkham (ARKM)-Token-Verkauf auf dem Binance Launchpad. Rund um das Coin-Offering findet auch ein Airdop-Event statt.
Arkham ist eine Plattform, die es Benutzer:innen ermöglicht, Informationen über den Besitzer einer beliebigen Blockchain-Wallet-Adresse zu kaufen und zu verkaufen.
Das Team gab an, dass Interessenten auf der Arkham Intel Exchange durch die Platzierung von Kopfgeldern (“Bounty”) Informationen von der Community anfordern. Wenn die Informant:innen die angeforderten Informationen einreichen, verdienen sie dadurch Belohnungen.
Dabei können “Kopfgeldjäger” die wertvollen Daten laut Ankündigung von Binance zum Sofortkauf oder per Auktion mehreren anderen Nutzer:innen zum Kauf anbieten. Zum Ziel des Projektes heißt es:
“Dadurch entsteht ein liquider Markt für Informationen, der es On-Chain-Detektiven ermöglicht, ihre Arbeit in großem Umfang zu monetarisieren: ‘Intel-to-Earn’.”
Die Krypto-Community reagiert kritisch
Die Einführung des On-Chain-Geheimdienstaustauschs von Arkham Intelligence führte in der Kryptowelt zu gemischten Reaktionen. Während einige die Möglichkeit sehen, Betrüger:innen zu enttarnen und bestehende Tools demokratischer zu gestalten, äußern andere Bedenken über möglichen Missbrauch der Plattform.
Es wurde enthüllt, dass das Arkham Intelligence verschiedene Benutzerdaten, wie Krypto Wallet-Adressen, Geräte-IDs und Standorte, sammelt und protokolliert. Diese Informationen werden anschließend mit öffentlich verfügbaren Daten aus Quellen wie Twitter kombiniert.
Adam Cochran wies auf die Datenschutzbedenken hin und betonte, dass Arkham Intelligence die Daten seiner Benutzer als Handelsware betrachte. Das Projekt nutze Benutzerdaten, verknüpfe sie mit öffentlichen Informationen und biete sie kostenlos an, wobei die Benutzer selbst zum Produkt würden.
Andere Branchenbeobachter haben Arkham als “Dox-to-Earn“- oder „Snitch-to-Earn“-Projekt bezeichnet. Hudson Jameson von Polygon Labs tweetete, dass die Snitch-to-Earn-Komponente nützlich sei. Aber die Einreichungen würden dann bei Arkham landen – dem zentralen Schiedsrichter. Er schlägt daher vor:
“Jemand sollte die Verträge abspalten und dies dezentralisieren”
Weiterhin beklagen viele Nutzer:innen, dass Blockchains eher mehr Privacy als weniger benötigen, um eine globale Akzeptanz zu erreichen. Wettbewerber wie Nansen nutzen diese negative Stimmung und positionieren sich als privacy-first Alternative.

Die Reaktion auf die Vorwürfe
Miguel Morel, CEO vom Krypto Unternehmen Arkham Intelligence, räumte die Bedenken bezüglich der Datenerfassung ein. Er erklärte, dass die Empfehlungslinks eine Base64-codierte Version der E-Mail des Empfehlungsgebers enthalten. Aber hauptsächlich zur Verfolgung von Empfehlungen und Belohnung der Teilnehmer:innen.
Morel erklärte dazu:
“Es war eine Möglichkeit, Anmeldungen zuzuordnen, die über einen Empfehlungslink erfolgten. Es war keine Möglichkeit, Benutzer-E-Mails zu sammeln (…). Wir verwenden sie für nichts, außer für die Kommunikation mit Benutzern und die Zuordnung von Empfehlungen.”
Binance hat Arkham Intelligence, trotz der Datenschutzbedenken, in ihre Projektliste auf dem Binance Launchpad aufgenommen. Die Krypto-Börse hat sich bisher noch nicht zu den spezifischen Bedenken im Zusammenhang mit Arkham Intelligence geäußert.
Arkham kündigte unterdessen an, morgen eine FAQ zu veröffentlichen, um weitere Fragen zum Datenschutz und zur Datensicherheit zu beantworten.
Binance scheint zu profitieren
Dem BNB-Preis scheint das Projekt hingegen Zündstoff zu liefern. Seit Bekanntgabe der Aufnahme des Arkham-Tokens stieg der Kurs von 232 US-Dollar auf zeitweise knapp 248 US-Dollar.

Allerdings hat der Börsentoken 20 % verloren, seit die US-Regulierungsbehörden Anfang letzten Monats ihren Angriff auf Binance starteten.
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