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Bitcoin-Talk mit Marc Fuchs: CBDCs und Monopole

4 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • „Soweit ich das aktuell einschätzen kann, kann ein Masternode Sinn ergeben, wenn man an die Zukunft eines Projekts glaubt und das nötige Kleingeld hat.“
  • „Der Kurs der Deutschen Bank ist seit Jahren auf Talfahrt, es gibt fast keinen Geldwäsche Skandal, in den sie nicht irgendwie verwickelt ist.“
  • „Also ich bin grundsätzlich dafür, dass Märkte so frei wie möglich sind.“
  • promo

Wir unterhalten uns jede Woche mit dem Wirtschaftspsychologen Marc Fuchs über Geschehnisse rund um Bitcoin und den Krypto-Raum.

Marc Fuchs ist Wirtschaftspsychologe, Podcaster und Bitcoin-Enthusiast. Und er nimmt sich einmal wöchentlich Zeit, um unsere (und vor allem eure!) Fragen zu beantworten. Marc ist seit einigen Jahren im Bereich Investment und Krypto aktiv. Sein Fokus liegt darauf, dem Bitcoin zu ein wenig mehr Bekanntheit durch besseres Verständnis zu verhelfen.

Über Masternodes und Kleingeld

Melchionda fragt, was du von Masternodes hälst?

Das ist ja so erstmal ein recht weites Thema, aber ich versuche mal, eine gemein gültige Aussage zu treffen. Wenn man darüber nachdenkt, selbst einen Masternode zu errichten, spielen dabei viele Faktoren eine Rolle. Wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist sicherlich, dass insbesondere bei Altcoins noch sehr große Unsicherheiten vorhanden sind und für einen Masternode in der Regel viel Kapital gebunden werden muss. Sollte sich dann herausstellen, dass der oder die ausgewählten Altcoins auf welchem Grund auch immer vom Markt gehen, ist das ein nicht zu verachtendes Risiko.

Marc erklärt aber auch, welche Vorteile der Bereich Masternodes mit sich bringt:

Vorteile von Masternodes können hingegen die möglichen Erträge sein oder auch das Mitbestimmungsrecht, welches besonders interessant sein kann, wenn man von dem jeweiligen Kryptoprojekt sehr überzeugt ist und seinen Teil zur Weiterentwicklung beitragen will. Dadurch, dass Masternodes normalerweise Full Nodes sind, also die gesamte Blockchain speichern und Transaktionen verifizieren, können sie zur Stabilität und Sicherheit beitragen. Soweit ich das aktuell einschätzen kann, kann ein Masternode Sinn ergeben, wenn man an die Zukunft eines Projekts glaubt und das nötige Kleingeld hat.

Über Otto Normalverbraucher und Zensur

Für den letzten Twitter Post über CBDCs hat die Deutsche Bank deutlich negative Rückmeldungen geerntet. Wie wichtig ist der Rückhalt der Nutzer in diesem Fall?

Jeder, der mich und meine Kanäle etwas verfolgt, dürfte mittlerweile über meine Meinung zu CBDCs Bescheid wissen. Bei allem, was man aktuell über die Ideen für diese „Kryptowährungen“ hört, können wir getrost darauf verzichten, da sie keines der Probleme lösen, die wir aktuell in unserem Geldsystem haben. Wer zu diesem Thema tiefere Einblicke haben möchte, ist gerne eingeladen, sich meine letzte Podcast-Folge anzuhören!

Außerdem erklärt Marc, dass er CBDCs als paradox ansieht. Schließlich liegt einer der größten Vorteile dezentralisierter Kryptowährungen in der Unabhängigkeit:

Wenn nun Zentralbanken Kryptowährungen erschaffen wollen, um mit diesen „bessere“ Geldpolitik machen zu können, verfehlt das in meinen Augen den Sinn dahinter. Aus diesem Grund kann ich es sehr gut nachvollziehen, dass für Pläne von CBDCs negative Kritik geerntet wird. Was die Deutsche Bank im Speziellen angeht, überrascht mich der Unmut kaum. Insbesondere in der Kryptowelt ist der Ruf der Bank katastrophal und soweit ich das beurteilen kann, gehen sehr viele im Space davon aus, dass die Deutsche Bank eine der ersten kollabierenden Banken sein wird.

Und die Rahmenbedingungen sprechen an sich für diese Vermutung…

Der Kurs der Deutschen Bank ist seit Jahren auf Talfahrt, es gibt fast keinen Geldwäscheskandal, in den sie nicht irgendwie verwickelt ist. Hinzu kommt immer wieder das Thema Bad Banks, da die Deutsche Bank horrende Risiken eingegangen ist. Kurzum denke ich nicht, dass irgendjemand aus dem Kryptospace der Bank auch nur im geringsten Vertrauen schenken wird.

Vielleicht ist das aber auch nicht unbedingt notwendig…

Die Entwicklung geht ganz klar in Richtung Zentralbank Kryptowährungen und ein guter Freund sagte letztens richtigerweise zu mir: „Dem Otto Normalverbraucher ist es am Ende des Tages doch egal, welches System wir nutzen.“ Sprich: Die Kunden der Deutschen Bank werden sich nicht großartig dafür interessieren und Entwicklungen in diesen Bereich hinein wohl mittragen. Hellhörig wird die Masse wohl erst, wenn ihnen auffällt, dass entweder ihr Geld nichts mehr wert ist oder sie auf einmal Opfer von Zensur werden.

Über Binance und Community

Binance ist im Krypto-Business der größte Player. Was hältst du von Krypto-Monopolen?

Also ich bin grundsätzlich dafür, dass Märkte so frei wie möglich sind. Und wenn ein Unternehmen etwas anbietet, dass viele Nutzer anspricht, ist es fair enough, seine Marktstellung auszubauen. Das Schöne an Kryptowährungen generell ist es ja, dass wir sie komplett in unsere Kontrolle bringen können. Wir können also jederzeit unsere Coins von Binance runternehmen und selbst verwalten. Dieser Mechanismus allein – solange er zumindest ab und zu genutzt wird – bietet schon eine gute Sicherheit, dass wenigstens kein Übel mit den eigenen Coins getrieben wird. Und das ist meiner Meinung nach auch der Bereich, der die wichtigste Rolle spielt.

Marc erklärt, dass es per se nicht schlecht ist, wenn ein Player wie Binance immer mehr Services anbietet:

Wir dürfen nicht vergessen, dass der Kryptospace noch immer in den Kinderschuhen steckt und es noch enorm viel Raum für Verbesserungen, neue Geschäftsmodelle und neue Wettbewerber gibt. Kritisch wird das erst, wenn große Player ihre Marktstellung nutzen, um Preise gezielt zu manipulieren. Inwieweit das hinter verschlossenen Türen betrieben wird, lässt sich meinerseits nur mutmaßen.

Marc erklärt, dass das tatsächlich ein Bereich sei, in dem Regulierungen oder Aufsicht sinnvoll sein können:

Das Wichtigste ist meines Erachtens jedoch der folgende Punkt: Not your key, not your coins. Und dementsprechend sollte jeder handeln. Geben wir großen Playern am besten gar nicht die Chance, auf dumme Ideen zu kommen. Viele sind sich dessen sicherlich schon bewusst, aber es ist auch die Aufgabe der Community, dieses Credo deutlich zu machen und mit Lösungen daherzukommen, die möglichen Missbrauch unterbinden können.

Danke, Marc! Wir freuen uns auf „Bitcoin-Talk mit Marc Fuchs“ in der nächsten Woche: Fragen an Marc gerne in unserer Telegramm-Gruppe teilen. Und mehr Bitcoin-Talk gibt es übrigens auch in Marcs Newsletter, den du hier findest.

Zum letzten „Bitcoin-Talk mit Marc Fuchs“ geht es übrigens hier entlang.

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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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