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Die finstere Seite der CBDCs

2 min
Aktualisiert von Alex Roos
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IN KÜRZE

  • Welche Macht bringt eine CBDC mit sich?
  • Die finstere Seite der CBDCs
  • Gibt es Hoffnung?
  • promo

Die Chinesische Regierung hat es sich zur Aufgabe gemacht ein staatliches Pendant zu freien Kryptowährungen zu schaffen. Auch im Westen blicken Zentralbanken interessiert auf die CBDCs. Doch würde eine CBDC das Leben der Bürger tatsächlich verbessern?
Vor kurzer Zeit habe ich erneut den ersten Teil der Jason Bourne Reihe angeschaut. In “The Bourne Identity” (2002) spielt Matt Damon einen Auftragskiller des CIA, der sein Gedächtnis verliert. Der Film handelt von der Jagd auf den abtrünnigen Soldaten. Interessant fand ich in diesem, mittlerweile fast 2 Jahrzehnte alten Film, die Stelle als Bourne einer Fremden 10.000 USD in die Hand drückt (Stelle im Trailer markiert), um von Zürich nach Paris zu fahren. Zwei Menschen tauschen Geld gegen Dienstleistung – ein alltägliches Geschäft, oder?

CBDC vs. Bargeld

Ob der Film “The Bourne Identity” gut altert, wenn sich CBDCs in der westlichen Welt durchsetzen? Schließlich wäre der erste Schritt eines Geheimdienstes dann sicherlich die Konten von Bourne einzufrieren. Es mag uns sonderbar erscheinen, dass es einen großen Unterschied zwischen Bargeld-Zahlungen und digitalen Überweisungen gibt. Beides sind akzeptierte Zahlungswege in den Geschäften, einmal legt man Papier auf den Tisch, im anderen Fall Plastik. Doch hinter den Kulissen zeichnen sich die Unterschiede ab. Bei einer digitalen Zahlung über Treuhänder (Banken) erfahre ich, meine Bank, der Empfänger, die Bank des Empfängers und etwaige Mittelsmänner und Behörden von der Transaktion. Stellt sich in dieser Kette ein Glied quer, findet kein Zahlung statt. Bei einer Bargeld Transaktion andererseits erfahren nur Käufer und Verkäufer von der Transaktion und in der Regel kann kein Dritter sie stoppen. In einer Welt, in der es kein staatliches Bargeld, sondern nur noch eine staatliche, digitale Währung (CBDC) gibt, verdorrt die individuelle Freiheit. Alle Zahlungsströme werden überwacht und jeder kann völlig aus dem System gelöscht werden. Auch wenn Jason Bourne eine Ausnahme darstellt, ist es nicht weit hergeholt sich vorzustellen, wie totalitäre Staaten ihre Bürger überwachen und selektiv ausschalten.

Die digitale Geldmenge

Andererseits bietet eine CBDC die Möglichkeit für leichte Inflation. Die Geldmenge wird von der jeweiligen Zentralbank kontrolliert und kann per Knopfdruck erweitert werden. Während im heutigen System die Geschwindigkeit der Geldpressen zumindest eine theoretische Bremse darstellen, gibt es bei reinen CBDCs kein Halt mehr. Die Ausweitung der Geldmenge führt zu steigenden Preisen, da die einzelne Geldeinheit ihre Kaufkraft verliert. Darüber hinaus kommt der Cantillon-Effekt ins Spiel und belohnt jene, die das neue Geld als Erste erhalten, auf Kosten derer, die es als Letzte erhalten. Eine CBDC stellt die Utopie für paternalistische Ökonomen dar, denn sie gibt der Zentralbank die vollständige Kontrolle. Vorbei wären dann die Zeiten eines restriktiven Goldstandards. Vergangen wären die Tage eines garantierten Tauschverhältnis, wie unter Bretton-Woods. Die Geldmenge unterläge dann der Willkür einiger Weniger, die versuchen durch komplizierte Formeln und Kaffeesatzlesen die “optimale Geldmenge“.

Die finstere Seite der CBDCs

Diese beiden Umstände, einerseits die totale Überwachung alle Transaktionen, andererseits die gottgleiche Fähigkeit die Geld zu erschaffen, sind die finstere Seite der CBDCs. Man könnte es als digitalen Ring Macht bezeichnen; Sauron meets Big Brother. Doch Bitcoin und andere pure Kryptowährungen sind ein Hoffnungsschimmer. Denn sie ermöglichen die finanzielle Privatsphäre und eine feste Geldmenge. Und alles durch bloße Mathematik.  
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Alex einen Bachelor von der Frankfurt School of Management & Finance im Studiengang Management, Philosophy & Economics. Seine Bachelorthese schrieb er über die Anwendungsfelder der Blockchain Technologie. Seit 2016 beschäftigt sich Alex intensiv mit Bitcoin, der Blockchain Technologie und anderen Kryptowährungen. Anfang 2018 begann Alex regelmäßig Inhalte in Schrift und Ton zur Krypto-Welt zu produzieren. Neben BeInCrypto führt er auch mehrere Podcasts.
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