Galaxy Digital hat einen Bericht über den Energieverbrauch von Bitcoin veröffentlicht, der detailliert aufzeigt, dass das Bitcoin-Netzwerk weniger Energie verbraucht als traditionelle (Finanz-) Branchen und welchen Wert er der Welt bieten kann.
Die Analysten verwenden mehrere Berechnungen, um festzustellen, wie Hoch der Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerkes ist im Vergleich zur Banken- und Goldbranche ist.
In der Einleitung schreiben die Autoren, dass gewöhnliche Branchenbereiche selten für ihren Energieverbrauch kritisiert werden. Außerdem sind sie der Meinung, dass die Transparenz des Bitcoin-Stromverbrauchs ein großer Pluspunkt ist. Die meisten etablierte Unternehmen bieten diesbezüglich keine Transparenz und legen ihren Energie-Fußabdruck oft nicht offen.
Energieverbrauch der Gold- und Bankenbranche
Die Autoren erkennen den enormen Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks an. Sie argumentieren aber, dass dieser auch der Grund ist, weshalb das Netzwerk so sicher und stabil sei. Galaxy Digital schätzt den jährlichen Stromverbrauch des Netzwerks auf rund 113,89 TWh/Jahr. Zum Vergleich: Der Energieverbrauch der ständig eingeschalteten Geräte in den USA beträgt 1.375 TWh/Jahr. Dieser ist 12,1 Mal so hoch wie der von Bitcoin.
Der Verbrauch der Gold- und Bankenbranche hingegen ist nur relativ schwer abschätzbar, da nicht ausreichend Daten für die Schätzung vorliegen. Das macht es schwierig, „eine faire Diskussion“ über den Energieverbrauch von Bitcoin zu führen.
Um den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß der Goldindustrie zu schätzen, haben sich die Analysten alle beteiligten Prozessen genauer angesehen. Dazu zählen die Prozesse, bei denen direkt Treibhausgase ausgestoßen werden und die Prozesse, bei denen Treibhausgase indirekt ausgestoßen werden sowie die Emissionen, die aus der Raffination und dem Recycling stammen. Multipliziert man die Gesamtemissionen von 100.408.508 tCo2 mit dem globalen IEA-Carbon-Intensity-Multiplier, so erhält man einen geschätzten Gesamtenergieverbrauch der Goldindustrie von 240,61 TWh/Jahr.
Laut dem Bericht kann man den Energieverbrauch der Bankenbranche vergleichsweise nur schwer abschätzen, da die Unternehmen keine unmittelbaren Daten über ihren Stromverbrauch zur Verfügung stellen. Allerdings verbrauchen die Rechenzentren der Bank, die Bankfilialen und Automaten sowie die Datenzentren für die Kartennetzwerke alle Energie. Auf Grundlage dieser Kategorisierung schätzen die Analysten den Energieverbrauch der Bankenbranchen auf grob 238,92 TWh/Jahr. Die Bankenbranche verbraucht somit ca. 2,3x so viel Energie wie der Bitcoin.
Rechtfertigt der Mehrwert von Bitcoin seinen Energieverbrauch?
Der Bericht wurde veröffentlicht, nachdem sich die Firma Tesla dazu entschieden hatte, keine Bitcoin-Zahlungen mehr zu akzeptieren. Die Firma begründete die Entscheidung damit, dass sie sich wegen des hohen Energieverbrauchs des Netzwerks Sorgen macht und die Umweltschäden nicht in Kauf nehmen möchte. Der Energieverbrauch von Bitcoin ist schon seit Jahren ein wichtiges Thema. Aber erst wegen der aktuellen Schlagzeilen ist es wirklich in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gerückt.
Viele argumentieren allerdings, dass der Wert, den Bitcoin generiert, den Energieverbrauch durchaus rechtfertigt. Galaxy Digital bemerkte jedoch, dass dieser Wert subjektiv sei und dass sich die Öffentlichkeit immer noch unschlüssig über den Nutzen, den die Kryptowährung bietet, ist.
In dem Bericht von Galaxy Digital gehen die Autoren sowohl auf die Argumente der Bitcoin-Kritiker als auch der Bitcoin-Befürworter ein. Die Autoren betonen jedoch, dass der Bitcoin Familien in ökonomisch und politischen instabilen Ländern die Möglichkeit zur finanziellen Eingliederung (Financial Inclusion) bietet.
Übersetzt von Maximilian M.
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