Ein italienischer Tourist reist nach New York – und erlebt einen Albtraum. Ein angeblich wohlhabender Krypto-Investor hält ihn gefangen und foltert ihn brutal. Ziel: das Passwort zur Bitcoin-Wallet.
Jetzt steht auch ein Schweizer unter Verdacht.
Bitcoin-Gier im Luxus-Loft: Die brutale Entführung in SoHo
Anfang Mai traf der 28-jährige Italiener in New York ein, um den US-Amerikaner John Woeltz zu besuchen. Woeltz, 37, soll laut Polizeiangaben ein erfolgreicher Krypto-Investor aus Kentucky sein. Was als Besuch begann, entwickelte sich zur mehrwöchigen Geiselnahme. Die Täter nahmen dem Opfer Reisepass, elektronische Geräte und drohten ihm mit dem Tod.
Der Italiener weigerte sich zunächst, das Passwort zu seiner Bitcoin-Wallet preiszugeben. Daraufhin fesselten ihn Woeltz und seine mutmaßlichen Komplizen. Medienberichten zufolge schlugen sie ihn mit einer Pistole, setzten ihn unter Drogen und folterten ihn mit einem Elektroschocker. Besonders grausam: Er wurde am Balkon über das Geländer gehalten. Eine Kettensäge soll eingesetzt worden sein, um ihn psychisch zu brechen. Laut „New York Post“ habe man dem Opfer außerdem mit dem Tod seiner Familie gedroht.
Das Passwort sei laut Opfer auf einem Laptop gespeichert gewesen. Als die Täter abgelenkt waren, gelang dem Italiener am Freitag schließlich die Flucht. Er rannte auf die Straße und bat einen Verkehrspolizisten um Hilfe. Wenige Stunden später nahm die Polizei John Woeltz und eine 24-jährige Assistentin in Gewahrsam. Letztere wurde wieder freigelassen – die Ermittlungen laufen.
Die Polizei fand in Woeltz’ luxuriösem Apartment Waffen, Kokain und ein Nachtsichtgerät. Inzwischen sitzt Woeltz in Untersuchungshaft. Laut CNN sollen die Ermittler Fluchtgefahr sehen – denn der Investor besitzt einen Privatjet und einen Helikopter.
Fahndung nach Schweizer Geschäftspartner weitet sich aus
Doch der Fall ist noch nicht abgeschlossen. Laut „New York Post“ fahndet die Polizei nach einem Schweizer Staatsbürger, der ebenfalls Krypto-Millionär sein soll. Der Verdächtige soll mit Woeltz geschäftlich verbunden gewesen sein und laut Ermittlungen zu einer Schweizer Handelsfirma gehören. Aktuell stehe er über Anwälte mit den Behörden in Kontakt.
Ob der Schweizer direkt an der Folter beteiligt war oder nur im Hintergrund agierte, bleibt unklar. Die New Yorker Polizei hat jedoch deutlich gemacht, dass auch internationale Ermittlungen geführt werden. Die Schweizer Bundespolizei (Fedpol) bestätigte laut SRF, dass sie um Amtshilfe gebeten wurde. Eine Auslieferung sei nicht ausgeschlossen.
Dieser Fall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Schattenseiten der Krypto-Welt. Dort, wo Vermögen digital gespeichert sind und Passwörter ganze Existenzen bedeuten, ist die Versuchung zur Gewalt groß. Die Ermittlungen dauern an, während die Behörden international zusammenarbeiten.
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