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Wer ist Satoshi Nakamoto? Die Wahrheit hinter dem Bitcoin-Erschaffer

12 min
Aktualisiert von Leonard Schellberg
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Seit über einem Jahrzehnt fragt sich die Krypto-Community: Wer ist Satoshi Nakamoto? Ein tieferer Blick in die Geschichte von Bitcoin kreist die Anzahl der Kandidaten deutlich ein – und liefert uns starke Anhaltspunkte dafür, wer der großartige BTC-Erfinder sein könnte – falls es den “BTC-Erfinder” überhaupt gibt. Dennoch kann die Frage, wer der Schöpfer der Kryptowährung wirklich ist, immer noch nicht zu 100 % beantwortet werden.

BeInCrypto nimmt dich auf eine Reise tief in das Bitcoin-Rabbithole: Wie entstand BTC? Warum mussten das Entwicklerteam anonym bleiben? Wer ist höchstwahrscheinlich Satoshi Nakamoto? Und wurden wir möglicherweise jahrelang hinters Licht geführt? All das und vieles mehr erfährst du in diesem Artikel!

Wer ist Satoshi Nakamoto?

Die Krypto-Community spekuliert schon seit langem, welche Person sich hinter dem Pseudonym versteckt. Die am meisten genannten Kandidaten sind Nick Szabo, Hal Finney, Wei Dei, Dorian Satoshi Nakamoto, Craig Wright und Elon Musk. Auch der Apple-Gründer Steve Jobs wurde schon als der BTC-Erfinder bezeichnet. Allerdings gibt es nur für die ersten drei wirklich stichhaltige Anhaltspunkte:

  • Nick Szabo – Erfinder der Smart-Contracts und des Bitcoin-Vorgängers Bitgold.
  • Hal Finney – Software-Entwickler, der aktiv an der Entwicklung mitwirkte und die erste BTC-Transaktion erhalten hat.
  • Wei Dei – Software-Entwickler und Erfinder von B-Money.
  • Dorian Satoshi Nakamoto – trägt den gleichen Namen und wohnte in der Nähe von Hal Finney.
  • Craig Wright – einer der frühen BTC-Entwickler. Behauptet, Nakamoto zu sein – konnte es allerdings nie beweisen.
  • Elon Musk – hätte zwar die Fähigkeiten gehabt, die Kryptowährung zu entwickeln – hatte aber wahrscheinlich keine Zeit dazu.
  • Steve Jobs – wurde als der Nakamoto bezeichnet, nachdem das Bitcoin Whitepaper auf Apple entdeckt wurde. Mehr Indizien gibt es jedoch nicht. Außerdem fehlte ihm das technische Know-How für die Entwicklung der Kryptowährung.

Von Satoshis erstem Blogeintrag bis zur Entstehung von BTC

Satoshi Nakamoto und die Entwicklung des Bitcoins

  • 2007 – Laut Nakamoto begann hier die Entwicklung des BTC-Protokolls.
  • August 2008 – Nakamoto hat die Website bitcoin.org mit anonymspeech.com erstellt, was ihm ermöglichte anonym zu bleiben.
  • Oktober 2008 – Satoshi Nakamotos Whitepaper „Bitcoin: Ein Peer-to-Peer-E-Cash-System“ wird auf einer kryptografischen Mailingliste veröffentlicht. Nach dem Namen nehmen viele Leute an, dass er Japaner ist, obwohl dies der einwandfreien Verwendung von Englisch im Whitepaper gegen diese These spricht.
  • 3. Januar 2009 – Der Genesis (erste) Block wurde gemint, ebenso 50 Bitcoins und im ersten Block aufgezeichnet. Interessanterweise befinden sich die ersten 50 BTC in der Adresse und können aufgrund einer Eigenart im Code nicht übertragen werden.
  • 9. Januar 2009 – Version 0.1 der Software erscheint im Netz, sodass jeder sie herunterladen, verwenden und darauf aufbauen kann.
  • 12. Januar 2009 – Die erste aufgezeichnete Übertragung von Bitcoins erfolgte von Satoshis Adresse zu Hal Finneys Adresse.
  • 6. Februar 2010 – „The Bitcoin Market“ – Die erste BTC-Börse öffnet ihre Tore. Dies erleichterte die Arbeit für Personen, die zuvor mit den Coins in Chatrooms und Message Boards gehandelt hatten.

Die erste kommerzielle Nutzung des Bitcoins und was danach geschah

Bis hier hin war der Bitcoin nicht viel mehr als eine Realität gewordene Vision. Doch die erste kommerzielle Nutzung der virtuellen Währung ließ nicht lange auf sich warten.

  • 22. Mai 2010 – Ein Programmierer in Florida namens Lazlo Hanyecz bot an, 10.000 BTC für ein paar Pizzen im Forum „Bitcointalk“ zu zahlen. Ein anderer Entwickler, Jeremy Sturdivant, nahm das Angebot an und rief Domino an, um die Pizzen liefern zu lassen. Dies war das erste Mal, dass der BTC als Zahlungsmittel für ein Produkt in der realen Welt fungierte.
  • Im Jahr 2010 – Während des gesamten Jahres 2010 arbeitete Nakamoto weiterhin mit anderen Entwicklern zusammen, um das Protokoll zu optimieren.
  • 23. April 2011 – Satoshi Nakamoto veröffentlicht seine letzte Nachricht und sagt, er sei zu anderen Dingen übergegangen. Er lobt Gavin Andresen und andere Entwickler, die für das Projekt von nun an verantwortlich sind.

Obwohl im Laufe der Jahre viele Krypto-Fans große Anstrengungen unternommen haben, um die Identität von Nakamoto aufzudecken, konnte ihn niemand ausfindig machen.

Die Krypto-Community zerbricht sich den Kopf.
Quelle: BeInCrypto

Die Geschichte vor Bitcoin

Warum musste Satoshi Nakamoto anonym bleiben?

Lass uns zuerst einen Blick auf die Geschichte vor der Entstehung von BTC werfen. Diese liefert uns entscheidende Anhaltspunkte dafür, wer der BTC-Erfinder ein könnte – und warum dieser anonym bleiben musste.

Vor BTC gab es bereits eine populäre Peer-2-Peer-Währung, mit der sich die Besitzer:innen anonym digitales Geld zusenden konnten: e-Gold.

Die digitale goldgedeckte Währung wurde im Jahr 1996 von Douglas Jackson und Barry Downey, ins Leben gerufen. Im Jahr 2004 hatte das Netzwerk laut Angaben der Firma über 200.000 Nutzer:innen. Das zirkulierende Angebot der Währung betrug damals außerdem rund 14 Millionen US-Dollar. Doch nach einem schnellen Aufstieg folgte ein umso rascherer Fall.

Die digitale Währung wurde nämlich bei Kriminellen immer populärer. Sie nutzten beispielsweise die Währung, um Gelder von Opfern zu erpressen. Ebenso zielten Hacker über Software und Phishing-Attacken auf die Konten von e-Gold-Nutzer:innen ab, um sich zu bereichern. Es dauerte nicht lange, bis auch die Medien gegen das damalige digitale Gold wetterten und Ermittlungen gegen das Unternehmen eingeleitet wurden.

Das Ergebnis: Nachdem eine US-Jury das Unternehmen 2007 der Verschwörung, Geldwäsche und dem Betrieb eines unlizenzierten Geldübermittlungsgeschäfts bezichtigte, war E-Gold nach mehreren FBI-Durchsuchungen gezwungen, seinen Betrieb einzustellen. Den Gründern drohten jahrelange Haftstrafen, allerdings kamen diese glücklicherweise glimpflich davon. Allerdings waren sie danach finanzielle ruiniert.

Damit war den Bitcoin-Entwicklern klar: Um sich selbst und ihr Projekt zu schützen, mussten sie anonym bleiben. Deshalb entstand höchstwahrscheinlich auch die Idee, Satoshi Nakamoto zu erschaffen. Wie soll man schließlich einen anonymen Entwickler zur Verantwortung ziehen?

Darüber hinaus bietet die Tatsache, dass niemand Satoshi Nakamoto kannte, einen entscheidenden Vorteil für die Dezentralität: Es gibt keine zentrale Instanz, an die sich die Community wenden kann – somit entwickelte sich BTC zu einem echten Community-Projekt ohne zentrale Autorität.

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Bitgold – der Vorgänger von Bitcoin:

Bitgold ist eine weitere digitale Währung, deren Idee bereits deutlich vor der Gründung des BTC-Entwicklerteams entstand – und zwar im Jahr 1998. Die Parallelen zwischen Bitgold und Bitcoin sind so auffällig, dass viele Expert:innen Bitgold als um den Vorgänger der Kryptowährung bezeichnen.

Bitgold ist wie BTC als dezentrale Peer-to-Peer-Kryptowährung konzipiert. Außerdem erwähnt der Autor des Bitgold-Whitepapers zum ersten Mal über den Proof-of-Work-Konsensmechanismus, mit dem auch die Transaktionen von der größten Kryptowährung validiert werden. Abgesehen von einigen technischen Feinheiten unterscheidet sich das Bitgold Whitepaper von dem Bitcoin Whitepaper nur dadurch, dass der Autor damals das Double-Spending-Problem nicht lösen konnte.

Einfach ausgedrückt geht es bei dem Double-Spending-Problem darum, zu verhindern, dass eine digitale Währung doppelt ausgegeben werden kann. Satoshi Nakamoto schaffte es, das Double-Spending-Problem zu lösen – und mit der Geburt von Bitcoin die Ära der Kryptowährungen einzuleiten.

Da es so auffällig viele Parallelen zwischen den beiden Konzepten gibt, ist es naheliegend, den Erfinder von Bitgold – Nick Szabo – genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Nick Szabo: Zu viele Gemeinsamkeiten

Viele prominente Mitglieder der Krypto-Community sind der Meinung, dass es sich bei Nick Szabo um Satoshi Nakamoto handelt. So wurde beispielsweise Elon Musk in einem Interview gefragt, ob er der Erfinder der populären Kryptowährung sei. Musk verneinte dies und erklärte:

„Ich glaube, Nick Szabo hat mehr zur Entwicklung von Bitcoin beigetragen als jeder andere.“

Spannenderweise gibt zahlreicher Indizien dafür. Er ist nicht nur – wie zuvor erwähnt – der Gründer von Bitgold, dessen Konzept fast 1:1 dem von BTC entspricht. Er wäre auch als Informatiker und Kryptograph in der Lage gewesen, das Double Spending Problem zu lösen. Außerdem bringt er als ehemaliger Mitarbeiter von e-Cash zusätzliche Erfahrung mit, die für die BTC-Entwicklung relevant ist. Zudem gilt er als der Erfinder von Smart-Contracts. Bereits im Jahr 1996 entwickelte er das erste theoretische Konzept dazu.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass er nur etwa sechs Monate vor der Veröffentlichung des Bitcoin-Whitepapers in einem Blogbeitrag nach Hilfe fragte, um Bitgold zu programmieren. Darüber hinaus hatten alle frühen Entwickler E-Mail-Kontakt mit Satoshi Nakamoto – außer Nick Szabo. Nick Szabo stand jedoch mit den ersten Entwicklern nachweislich in Kontakt. Trotzdem äußerte sich Nick Szabo erst mehrere Jahre nach der Entstehung der Kryptowährung öffentlich dazu.

Merkwürdigerweise taucht in dem Whitepaper keine Referenz zu Bitgold auf. Allerdings erwähnte Satoshi in dem Bitcoin-Forum Bitgold als einer seiner Inspirationen. Wollte Szabo damit von sich ablenken?

Darüber hinaus sind die Initialen von Satoshi Nakamoto (SN) dieselben wie von Nick Szabo (NS) – nur umgekehrt. Außerdem ist der erste jemals geminte BTC-Block mit den Initialen NS versehen.

Auch die sprachliche Analyse der Foreneinträge von Satoshi lässt darauf schließen, dass Nick Szabo der gesuchte Kandidat ist.

Er verwendete auf dem Forum Bitcoin.org sowohl britisches als auch amerikanisches Englisch, allerdings überwiegend amerikanisches. Dies könnte einerseits eine bewusste Verschleierungstaktik sein. Andererseits wuchs Nick Szabo in Australien auf und lebte dann in den USA. Da das australische Englisch dem britischen Englisch gleicht, passt dies zu der These, dass Szabo Satoshi ist.

Darüber hinaus verwendete Satoshi Nakamoto in seinen Foreneinträgen Doppelleerzeichen zwischen längeren Sätzen. Das ist zwar für Autor:innen aus Großbritannien typisch. Dennoch nutzten auch einige australische Akademiker:innen diesen Stil. Zudem könnte Szabo dies aus Verschleierungsgründen oder aus reiner Ästhetik getan haben.

Eine 2014 durchgeführte Analyse ergab außerdem, dass es sich bei Nick Szabo höchstwahrscheinlich um den Autor des BTC-Whitepapers handelt.

Hal Finney: Der “Assistent” von Satoshi Nakamoto?

Dennoch gibt es natürlich noch weitere Kandidaten. Die Person, die laut unserer Recherche als zweit wahrscheinlichster Kandidat infrage kommt, ist Hal Finney.

Der Softwareentwickler Hal Finney ist 1956 in Kalifornien geboren und verbrachte den Großteil seiner Karriere bei dem Kryptografie-Unternehmen PGP Corporation. Er war einer der Entwickler, der zumindest direkt mit Satoshi Nakamoto in Kontakt stand. Er kommunizierte per E-Mail und auf Bitcoin.org direkt mit ihm und unterstützte so das Entwicklerteam von Anfang an.

Spannenderweise kannte er Nick Szabo bereits seit 1993 und war auch mit ihm befreundet. Auch wenn es sich bei Hal Finney nicht um Satoshi Nakamoto handeln sollte, hat er neben Nick Szabo wohl am meisten zu dessen Entwicklung beigetragen.

Er entwickelte 2004 das erste funktionierende Proof-of Work-System, welches dann auch bei Bitcoin und Ethereum zum Einsatz kam. Außerdem war Hal Finney die erste Person, die eine BTC-Transaktion erhalten hat und einer der ersten, der den Code der Kryptowährung auf seinem Computer zum Laufen brachte. Zudem könnte er den E-Mail-Verkehr und die Gespräche mit Satoshi auf bitcoin.org nur vorgetäuscht haben, um seine Identität zu verschleiern. In diesem Fall wäre auch die Mischung aus britischen und amerikanischen Englisch nur eine Ablenkungstaktik.

Hal Finney starb unerfreulicherweise bereits am 28. August 2014 an den Folgen seiner ALS-Erkrankung, die im Jahr 2009 bei ihm diagnostiziert wurde. Bis zu seinem Lebensende programmierte er trotz seiner Erkrankung mithilfe eines Augensteuerungsgeräts er an dem Code der größten Kryptowährungen weiter. Danke für deinen unermüdlichen Einsatz, Hal Finney!

Buddha Statue Gold Bitcoin
Quelle: BeInCrypto

Wei Dai: Wurde aus B-Money Bitcoin?

Der chinesische Software-Entwickler Wei Dai ist ebenfalls einer der Hauptkandidaten für Satoshi Nakamoto. Er stand wie Hal Finney mit ihm direkt über das Bitcoin-Forum und E-Mails in Kontakt und wirkte bei der frühen Entwicklung mit. Des Weiteren gibt es mehrere auffällige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden.

Wei Dai ist nicht nur der Erfinder der dezentralen und auf Proof-of-Work basierenden Kryptowährung B-Money.
Satoshi Nakamoto
bezeichnete B-Money auch als Inspiration für seine Kryptowährung. Darüber hinaus ist Wei Dai ein ausgezeichneter C++-Programmierer – die Programmiersprache, auf der die Kryptowährung basiert. Ebenso entdeckte Dai mehrere entscheidende Sicherheitslücken.

Auch für Wei Dai gilt: Wenn er nicht Satoshi Namakoto sein sollte, leistete er einen enormen Beitrag zur Entwicklung der Kryptowährung und legte wichtige Grundlagen für die Entstehung von weiterer digitaler Währungen. Allerdings streitet Wei Dai die Behauptung, Satoshi zu sein, ebenfalls ab.

Dorian Satoshi Nakamoto

Dorian Satoshi Nakamoto trägt merkwürdigerweise nicht nur denselben Namen wie der BTC-Erfinder. Er stammt, wie auch Satoshi selbst aus Japan. Außerdem wohnte er zehn Jahre lang in Templetown, California – derselben Stadt wie Hal Finney. Zufall?

Tatsächlich könnte Dorian bei der Entwicklung der Kryptowährung mitgewirkt haben. Allerdings war Dorian Physiker – und kein Mathematiker oder Informatiker. Es kann jedoch sein, dass sich die Entwickler von seinem Namen haben inspirieren lassen – oder Dorian den echten BTC-Erfinder kannte, mit dem Entwicklerteam in Verbindung gebracht hat.

Allerdings streitet Dorian Satoshi Nakomoto ab, der echte BTC-Erfinder zu sein. Dennoch handelt es sich zumindest um einen äußert bemerkenswerten Zufall.

Elon Musk – Was steckt hinter den Spekulationen?

Seit mehreren Jahren tauchen immer wieder Spekulationen auf, ob Elon Musk Satoshi Nakamoto ist. Und tatsächlich hätte er als C++-Entwickler und Gründer von PayPal notwendige Fähigkeiten, um Bitcoin zu entwickeln.

Darüber hinaus wuchs Musk in Südafrika auf, in dem eine Variante des britischen Englisches gesprochen wird. Anschließend zog er nach Kanada, ein Land, in dem das amerikanische Englisch gängig ist. Das passt zu der Tatsache, dass der BTC-Erfinder auf bitcoin.org Varianten beider Sprachen nutzte. Ebenso verwendete Musk wie Satoshi gerne Doppelleerzeichen.

Allerdings war Elon Musk während der Entstehungszeit von Bitcoin bereits mit der Leitung von drei verschiedenen Unternehmen (SpaceX, PayPal und Tesla) beschäftigt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass er nebenbei noch die Leitung der BTC-Entwicklung übernahm. Außerdem gibt es – abgesehen von den potenziellen sprachlichen Gemeinsamkeiten kaum Beweise dafür, dass Musk Satoshi ist. Elon Musk verneint zudem, irgendetwas mit der Entwicklung der Kryptowährung zu tun gehabt zu haben.

Sollte Musk jedoch tatsächlich der BTC-Erfinder sein, dann wäre er auch im Besitz von Satoshis Vermögen – etwa 1,1 Millionen BTC (über 20 Milliarden US-Dollar) – und damit mit Abstand der reichste Mann der Welt.

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Der Faketoshi Craig Wright

Leider gibt es auch Menschen, die von sich behaupten, Satoshi Nakamoto zu sein – und das, ohne dafür eindeutige Beweise zu haben. Einer von diesen Menschen ist der australische Software-Entwickler Craig Wright. Dieser versucht seit Jahren, den Titel des BTC-Erfinders gerichtlich zu erwirken – und nervt seitdem Entwickler:innen und die Krypto-Community mit rechtlichen Verfahren. Würde Satoshi Nakamoto so etwas tun?

Es gibt zwar Beweise dafür, dass er bei der anfänglichen Entwicklung der Kryptowährung dabei. Allerdings verfügt er nicht über die Keys zu Satoshis Wallet. Im Zuge des Gerichtsverfahrens tauchte jedoch ein spannender Hinweis zu Satoshi auf.

In einem Verfahren gegen David Kleimann, einem früheren BTC-Entwickler, wurde eine frühere Adresse von Satoshi öffentlich bekannt. Kurz darauf tauchte eine über diese Adresse gesendete Nachricht auf.

“Craig Steven Wright ist ein Lügner und Betrüger. Er hat nicht die Schlüssel, die zum Signieren dieser Nachricht verwendet werden. Das Lightning Network ist eine bedeutende Errungenschaft. Wir müssen jedoch weiter an der Verbesserung der On-Chain-Kapazität arbeiten. Leider besteht die Lösung nicht darin, einfach eine Konstante im Code zu ändern oder mächtigen Teilnehmern zu erlauben, andere zu verdrängen. Wir sind alle Satoshi.”

Gibt es also “den” Satoshi Nakamoto vielleicht gar nicht?

Fazit: Nick Szabo ist Satoshi Nakamoto

Aus der Bitcoin-Entwicklungsgeschichte wird eines klar: Die aktuelle populärste Kryptowährung der Welt wurde nicht alleine entwickelt. Wahrscheinlich lief die Entstehung wie folgt ab:

  • Nick Szabo erfindet Bitgold. Er fragt eine Reihe von Gleichgesinnten, ob sie mit ihm Bitgold programmieren wollen. Auch Wei Dai arbeitet gleichzeitig an einem ähnlichen Projekt – B-Money.
  • Szabo, Finney, Dai und andere Begeisterte vernetzen sich. So schaffen sie es, in nur kurzer Zeit die Kryptowährung zu programmieren. Szabo übernimmt als Kryptograph den theoretischen Teil. Finney, Dai und der Rest des Teams kümmern sich überwiegend um die Programmierung.

Daher haben alle von ihnen ihren Teil zur Entwicklung der Kryptowährung geleistet, und zwar jeder auf seine Art und Weise. Darum gibt es “den alleinigen” Schöpfer der Kryptowährung nicht wirklich. Die Nachricht, die während des Craig Wright Verfahrens auftauchte, bestätigt dies. Daher könnte es auch gut sein, dass sich alle Entwickler darauf einigten, Satoshi Nakamoto zu erfinden, um uns genau von dieser Tatsache abzulenken.

Dennoch ist die einfachste Lösung wohl auch die wahrscheinlichste: Nick Szabo ist Satoshi Nakamoto, auch wenn er das bis heute bestreitet. Und falls er nicht der Schöpfer – also derjenige, der die Entwicklung initiiert und geleitet hat – ist, ist er auf jeden Fall der Erfinder des Konzepts der Kryptowährung. Außerdem hat er, wie Musk behauptet, wohl am meisten zur Entwicklung der Kryptowährung beigetragen. Ob er jedoch das auch das Double-Spending-Problem gelöst hat, kann nicht geklärt werden.

Wer sich wirklich hinter dem Pseudonym verbirgt, kann jedoch letztlich nie zu 100 % beantwortet werden – zumindest so lange, bis die Entwickler auspacken oder eine Nachricht von dem Wallet von Satoshi erscheint. Bis dahin bleibt seine Identität weiterhin ein Mysterium.

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Maximilian Mußner
Maximilian Mußner machte sich Anfang 2018 im Markt für Freizeit und Kulturdienstleistungen selbstständig und begann im Oktober 2018 mit dem Handel von Kryptowährungen. Mitte 2019 gründete er dann ein Startup-Unternehmen in diesem Marktsegment - bis ihn März 2020 der erste Corona-Lockdown traf. Um diesen zu überbrücken, widmete er sich vollständig dem Trading im Krypto-Bereich - mit Erfolg. Im November 2020 begann er dann als Copywriter bei BeInCrypto und unterstützte das damals noch recht...
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