Die Binance Chain Community veröffentlichte gestern ein Whitepaper für eine Smart Contract Plattform. Neben der Binance Smart Chain stellen sich noch einige andere Projekte als Ethereum-Killer auf.
Naturgemäß überwiegen in der Berichterstattung über die weltgrößte Handelsplattform für digitale Assets eher die negativen Meldungen. Dabei wird häufig vergessen, dass Binance eine sehr aktive Development-Community hat.
Heute vor genau einem Jahr ging die Binance Chain live, welche seitdem auch den Exchange-Token von Binance (BNB) hostet. Durch die Blockchain, die auf dem Tendermint BFT Konsensmodell basiert, wurde auch eine dezentrale Handelsplattform, Binance DEX, möglich.
Binance Chain wird um Smart Contracts erweitert
Bereits zuvör ermöglichte es Binance Chain, digitale Assets zu schaffen und über Binance DEX dezentral zu handeln. Nun sollen diese Funktionen offenbar noch durch Smart Contracts erweitert werden. In ihrem Whitepaper gibt die Community einige Designprinzipien bekannt. Dabei soll die Smart Contract Plattform als eigenständige Blockchain, unabhängig von der Binance Chain laufen, allerdings mit dieser über ein Cross-Chain Kommunikationsprotokoll verbunden sein. Dies ermöglicht es, Assets wie BNB zwischen den beiden Blockchains zu transferieren. Auch die Staking-Logik soll auf Binance Chain implementiert werden. Weiterhin soll die Binance Smart Chain mit dem Ethereum Mainnet kompatibel sein. Als Konsensmodell stellt die Community Proof of Staked Autority vor, welches eine Mischung aus Proof of Authority und Delegated Proof of Stake sein soll. Dabei wählen die Benutzer, welche BNB staken, 21 delegierte Validatoren in einer täglichen Abstimmung. Diese wechseln sich, ähnlich wie bei Proof of Authority, bei der Produktion von Blöcken ab. Die Validatoren erhalten dabei eine Entlohnung in Form von Transaktionsgebühren (“Gas Fees”) und wählen selbstständig aus, welchen Anteil der Entlohnung sie an ihre Staker weitergeben. Es werden unter diesem Modell keine neuen BNB-Tokens geprägt. Neben seiner Funktion als Exchange-Token ist BNB bei der Verteilung von Lotterielosen von Bedeutung, welche die Teilnahme an Initial Exchange Offerings auf dem Binance Launchpad regeln. Dadurch soll eine fairere Verteilung von IEO-Tokens erreicht werden. Nun wird BNB eine zusätzliche Funktion und weitere Utility als Staking-Token erhalten.Wann kommt der Ethereum-Killer?
Während dem ICO-Hype von 2017 haben viele Layer 1 Blockchains großspurig von sich behauptet, ein “Ethereum-Killer” zu sein. Bisher hat es allerdings noch kein Blockchain-Projekt geschafft, der führenden Smart Contract Plattform Konkurrenz zu machen. Seitdem ist es um selbsternannte Ethereum-Killer deutlich stiller geworden. Dennoch positionieren sich derzeit einige Projekte als ernsthafte Konkurrenten. Mit der Unterstützung der weltgrößten Krypto-Börse könnte auch die Binance Smart Chain dazugehören. Weitere Layer 1 Blockchains, die von großen Unternehmen unterstützt werden, sind Facebooks Libra und das Telegram Open Network (TON). Durch die Verwendung paralleler Blockchains, die miteinander über ein Kommunikationsprotokoll verbunden sind, versuchen einige Projekte, die Skalierbarkeit zu schaffen, die für industrielle Anwendungen benötigt wird. Dazu gehören Polkadot (DOT) und Cosmos (ATOM). Kürzlich hat auch Algorand (ALGO) angekündigt, ihre Funktionalität um parallele Chains zu erweitern. Auch Ethereum spürt diesen Druck und versucht derzeit ebenfalls mit Ethereum 2.0 auf ein Proof of Stake Konsensmodell umzustellen. Dieser Prozess geht allerdings nur schleppend voran. Trotzdem hat Ethereum eine treue Entwicklercommunity, die sich nur schwer von alternativen Blockchains überzeugen lässt. Es kann daher noch einige Zeit dauern, bis wir einen echten “Ethereum-Killer” sehen. Da BNB mit der Umsetzung der Binance Smart Chain sofort zu dem größten Smart Contract Token aufsteigen wird, hat er gute Chancen auf den begehrten Titel.
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Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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