Binance bietet ab sofort ein neues Web3 Wallet an, das die On-Chain Welt direkt mit der Krypto Börse verbindet. Obgleich das Produkt über einige praktische Features verfügt, gilt es auch einige Nachteile zu beleuchten.
Neben der Kompatibilität mit einer Vielzahl von Blockchains und einigen der wichtigsten Dapps verfügt die Wallet auch über die neuesten Sicherheitsstrukturen. Nutzer:innen benötigen keine Seedphrase mehr, da die eine dreigeteilte Schlüsselverwahrung nun einen noch besseren Schutz bieten soll.
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Die neue Binance Web3 Wallet – was hat sie im Petto?
Am 8. November stellte Binance CEO Changpeng Zhao (CZ) das neueste Produkt, eine Web3 Wallet mit direkter Verbindung zur hauseigenen Börse vor. Wie seinen Worten zu entnehmen war, will sich das Unternehmen damit wohl bestmöglich für die Zukunft positionieren:
“Binance ist jetzt deine eine App für alle Dinge im Web3.”
Und tatsächlich scheint es sich um ein beeindruckendes Produkt zu handeln. Es bietet Unterstützung für eine Vielzahl an Blockchains, einschließlich Ethereum, Binance Smart Chain, Avalanche, Optimism und Arbitrum.
Auch die direkte Verbindung der zentralisierten Börse mit dem Web3 scheint äußerst gut gelungen. Mit dem Verschieben eines einzigen Reglers ist die Wallet aktiviert und bereit, durch die On-Chain Welt zu navigieren.
Zudem sind Dapps, wie Uniswap, Pancakeswap, Lido und Opensea direkt über die Wallet zugänglich. Laut Ankündigung ermögliche die Zusammenarbeit mit Binance Bridge und einigen dezentralisierten Börsen (DEXs) selbst Cross-Chain-Swaps vollkommen unkompliziert und zu den besten Konditionen.
Dies sei aufgrund hoher Liquidität und niedrigem Slippage möglich. Auch die Nutzung von DeFi Diensten erfordert anscheinend nur wenige Klicks.
Das gesamte Konstrukt basiert auf Selbstverwahrung, was Nutzer:innen zu jeder Zeit die volle Kontrolle über ihre Anlagen gewährleistet. Dank fortschrittlicher Multi-Party-Computation (MPC) Technologie ist nicht einmal eine Seed-Phrase nötig.
MPC bietet ein sicheres Schlüsselverwaltungssystem ohne bekannte Schwachstellen. Während bei herkömmlichen Wallets stets die Gefahr droht, die Seed-Phrase zu verlieren, verzichtet MPC einfach auf diese.
Stattdessen verwendet die Technologie drei Schlüsselteile, die beim Erstellen der Wallet generiert und an verschiedenen Orten gespeichert werden. In diesem Fall bleibt ein Teil bei Binance und ein weiterer auf den Endgeräten der jeweiligen Nutzer:innen.
Der letzte Teil ist schließlich durch das eingegebene Wiederherstellungspasswort verschlüsselt und im persönlichen Cloud-Speicher gesichert. Um auf die Wallet zuzugreifen, sind mindestens zwei Schlüsselteile nötig.
Zu guter Letzt verfügt das neue Produkt über eine integrierte Risikokontrolle, welche beispielsweise bei der Eingabe einer falschen Adresse oder Verdacht betrügerischer Smart Contracts Alarm schlägt.
Eine revolutionäre Wallet?
Das Wort “Revolutionär” wäre wohl etwas zu weit gegriffen, obgleich die Wallet schon ziemlich viele praktische Features bietet. Einige Kleinigkeiten fallen bei genauerer Betrachtung dennoch ins Auge.
So ist Solana interessanterweise nicht unter den kompatiblen Netzwerken zu finden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung und Adaption dieser Blockchain ist dies definitiv als Manko zu werten. Binance betitelt das neue Produkt immerhin als “Multi-Chain Wallet”.
Auch die Anzahl der unterstützten Dapps beläuft sich mit lediglich acht auf eine recht dünne Auswahl. Allerdings sind diese Nachteile nicht in Stein gemeißelt und könnten schon mit den kommenden Upgrades behoben werden.
Davon abgesehen drängt sich noch die Frage nach dem Datenschutz auf, schließlich ist die Wallet direkt mit Binance verbunden. Da die Börse bei einer Anmeldung umfassende Daten von ihren Nutzer:innen einfordert, kann die Wallet wohl kaum das in der Blockchain Welt hochgeschätzte Versprechen der Pseudonymität einhalten – ein kritischer Punkt.
Unterm Strich scheint das neue Produkt jedoch sehr interessant. Natürlich, die direkte Verbindung zu der Börse ist fragwürdig, kann allerdings auch als Fortschritt für die Nutzererfahrung interpretiert werden. Es liegt daher im Auge des Betrachters, ob dies als Vor- oder Nachteil zu werten ist.
Für das Unternehmen selbst handelt es sich nach Monaten endlich mal wieder um eine positive Nachricht. In letzter Zeit war es diversen Vorwürfen ausgesetzt, unter anderem der Terrorismusfinanzierung.
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