Die Zahl der gestaketen Ethereum scheint unaufhörlich zu wachsen und beläuft sich zu diesem Zeitpunkt auf 24,2 Millionen ETH – etwa 34 % des Gesamtangebots. Der DeFi-TVL hingegen scheint davon unberührt und navigiert in ungeahnte Tiefen.
Dezentrale Finanzen waren stets für überdurchschnittlich attraktive Renditen bekannt und zogen daher viele Anleger:innen an. Dies scheint sich im Laufe des Bärenmarktes geändert zu haben und ist möglicherweise nicht nur auf die Wertverluste an sich zurückzuführen.
Letzteres legt vor allem die stetig wachsende Nachfrage nach Ethereum Staking nahe.
Die Entwicklung von Ethereum
Vor etwa einem Jahr stellte Ethereum auf Proof-Of-Stake (PoS), wobei zu Beginn dieses Jahres das Shanghai Upgrade auch endlich die langersehnten Staking Auszahlungen ermöglichte. Es handelte sich um die wohl wichtigsten Entwicklungen der gesamten Branche in den letzten Jahren – für das Krypto-Projekt selbst also extrem bullisch.
Doch das war noch nicht alles: Im Zuge dieser Upgrades wurde der Vermögenswert auch endlich deflationär. Laut Ultrasound.Money betrug die jährliche Emission vs. Verbrennung von ETH in den vergangenen 30 Tagen 782.000 vs. 827.00 – ein negatives Wachstum von 0,04 %.

Vor dem Hintergrund von Ethereums Status als zweitgrößte Kryptowährung bietet das Staking mit durchschnitlich etwa 4,3 % Rendite also eine verhältnismäßig sichere, attraktive Verdienstmöglichkeit. Und das, während der Vermögenswert an sich schon eine äußerst bullische Prognose für die Zukunft bietet.
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Die Entwicklung des DeFi-Marktes
Laut DeFiLlama erreichte der Gesamtwert (TVL) des DeFi-Marktes am 7. November 2021 mit etwa 177,25 Milliarden USD das letzte Allzeithoch. Mit dem Eintritt des Bärenmarktes jedoch stürzte der Wert aggressiv bis auf das aktuelle Makrotief von lediglich 37,7 Milliarden USD ab.
Wie BeInCrypto in einem kürzlichen Artikel feststellte, trafen die vergangenen Marktabschwünge die dezentralen Finanzen heftiger als den gemeinen Kryptomarkt. Dies liegt wohl unter anderem daran, dass Bitcoin und Ethereum den Löwenanteil der Marktkapitalisierung tragen und deutlich weniger volatil als andere Vermögenswerte sind. Halten die beiden sich also während eines Marktabschwungs stabil, scheint auch die Marktkapitalisierung stabil, obgleich kleinere Projekte sich im Sturzflug befinden.
DeFi beruht vornehmlich auf synthetischen Token, welche den Marktschwankungen vollkommen ausgesetzt sind. Die meisten Projekte, mit Ausnahme des Liquid Staking Bereichs, sind nicht an einen stabilen Vermögenswert, wie Ethereum, gebunden. Aus diesem Grund tendieren Investor:innen auch dazu, ihre Mittel aus diesem Bereich schneller abzuziehen, was den Abschwung nochmals beschleunigt.
Ethereum Staking Plattformen verzeichnen starkes Wachstum
Ein Blick auf einige Statistiken der Analyseplattform DeFiLlama verdeutlicht dies. Die größten Liquid Staking Plattformen, obgleich es sich um Produkt der dezentralen Finanzwelt handelt, verzeichnen seit Dezember 2022 ein stetiges Wachstum.
So stieg der TVL von Lido Staking seit dem 16. Dezember 2022 von 5,209 Milliarden USD bis auf ein Allzeithoch (ATH) von 14,94 Milliarden USD am 12. August. Nachdem der Wert sich also nahezu verdreifacht hatte, hält er sich bei aktuell 13,865 Milliarden USD.

Im gleichen Zeitraum stieg der Coinbase Staking TVL von 1,12 Milliarden USD bis auf aktuell 2,113 USD und erreichte zwischenzeitlich, am 19. April 2023, ein ATH von 2,49 Milliarden USD. Bis zum Höchstwert legte also auch der Coinabse TVL in etwa eine Verdopplung hin.

Wie die Entwicklung zeigt, scheinen selbst die jüngsten Marktabschwünge die Überzeugung der Ethereum Staker kaum erschüttern zu können.
DeFi Lending Protokolle stagnieren
Im Vergleich dazu bieten die größten DeFi-Lending Plattformen eine ziemlich ernüchternde Entwicklung.
Das wohl bekannteste Protokoll, Aave, verzeichnete am 16. Dezember 2022 einen TVL von etwa 3,816 Milliarden USD, welcher bis auf aktuell 4,5 Milliarden USD anstieg. Dies ist keine sonderlich beeindruckende Entwicklung, vor allem nicht in Anbetracht der Krypto-Rally zu Beginn des Jahres und erst recht nicht verglichen mit dem ATH von 19,44 Milliarden im Oktober 2021. Das Projekt scheint schlichtweg kein Interesse zu wecken.

Auch das aktuell zweitgrößte Lending-Protokoll JustLend, verzeichnete zu Beginn dieses Zeitraums einen TVL von 2,932 Milliarden USD. Nach einem geringen Anstieg auf 3,628 Milliarden USD stagnierte das Wachstum und hält sich bei aktuell 3,37 Milliarden USD. Auch hier ist kein großes Interesse der Anleger:innen erkennbar

Warum entwickelt sich Ethereum so viel besser?
Sicherlich gibt es verschiedene Gründe, die zu der aktuellen Marktsituation beitragen. Zunächst einmal scheint sich der Kryptomarkt gerade erst von einem harten Bärenmarkt zu erholen, eine Phase, in welcher das “Smart Money” eher in große Vermögenswerte, wie Ethereum und Bitcoin, fließt.
Dies wird bei einem Blick auf den Altcoin-Sektor deutlich, welcher sich nahezu durchweg auf Makrotiefs befindet.
Zudem zog Ethereum infolge der Innovationen des vergangenen Jahres den Großteil der Aufmerksamkeit auf sich.
Währenddessen sehen sich kleinere Krypto Projekte mit den anhaltenden Vorstößen der SEC konfrontiert, ein Faktor, der Investor:innen zusätzlich abschreckt.
Ein Blick auf die Top Yield Pools nach TVL verdeutlich dann, warum der Gesamtwert insbesondere dieses Sektors dermaßen leidet. Mit Ausnahme von MakerDAO, welche kürzlich absichtlich zusätzlich Anreize schaffte, bieten ausschließlich Ethereum Staking Plattformen mehr als 3 % Rendite.

Selbst Top-Plattformen, wie AAVE V3 bieten für ETH aktuell lediglich 0,01 % und auch für AVAX gerade einmal 3,09 %.
Kurz gesagt, weder die Token Kurse dieser Projekte, noch die angebotenen Renditen bieten Investor:innen aktuell attraktive Angebote. Selbst Staatsanleihen, die wohl risikoärmste Anlagemöglichkeit, bieten derzeit bessere Konditionen.
Ethereum, dessen Renditemöglichkeiten aktuell ebenfalls schlechter als die von Staatsanleihen sind, bietet hingegen eine extrem bullische Prognose für die Zukunft. Es handelt sich zurzeit um die wohl gefragteste Layer 1 im gesamten Ökosystem.
DeFi wird demnach warten müssen, bis Geld zurück in den Kryptomarkt fließt, bevor Angebote geschaffen werden können, die den Ansprüchen der Anleger:innen gerecht werden können.
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