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Altchains und Altcoins: Was ist das?

7 min
Von Joel Frank
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In Brief

  • Altchains sind alternative Blockchains neben Bitcoin und Ethereum.
  • Im Allgemeinen lassen sie sich in Layer 0, Layer 1 und Layer 2 Blockchains unterteilen.
  • Altcoins sind alternative Token mit unterschiedlichen Verwendungszwecken, welche manchmal sogar über eine eigene Blockchain verfügen.

Alles begann mit Satoshi Nakamotos Bitcoin Blockchain, welche heute wohl jeder kennt. Mittlerweile erfreut sich Ethereum ebenfalls großer Beliebtheit, sodass auch diese Blockchain dem Laien ein Begriff ist. Doch die Kryptowelt hat noch viel mehr zu bieten: Altchains – andere Blockchains als Bitcoin oder Ethereum. Sie sind auf dem Vormarsch und sorgen in der Branche für ständige Innovation.

Obgleich die meisten Altchains wahrscheinlich wenig nennenswerten Einfluss auf den Fortschritt oder die Akzeptanz der Kryptotechnologie haben werden, bieten einige Projekte legitime Alternativen zu den beiden bekanntesten Netzwerkriesen. Dabei reicht die Auswahl von Polygon über Solana und Cosmos bis hin zu Avalanche (Hier zur Avalanche Kurs-Prognose), um nur eine Handvoll zu nennen. Hier erfährst du, was du über Altchains wissen solltest, inwiefern sie sich von Altcoins unterscheiden und was die Zukunft für alternative Netzwerke bringen könnte.

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Was sind Altchains?

Altchains - Alternative Blockchains
Ein Bild von BeInCrypto.com

Eine Blockchain ist ein kryptografisch gesichertes und sich ständig aktualisierendes öffentliches Hauptbuch. Wie der Name bereits vermuten lässt, bezieht sich der Begriff Altchain bzw. alternative Blockchain auf alle Netzwerke abgesehen von den großen Zwei (Bitcoin oder Ethereum).

Bitcoin wurde 2009 ins Leben gerufen und Ethereum dann 2015, doch bereits seit den Anfängen der Kryptowährungen gab es andere Blockchains.

So wurde die Litecoin-Blockchain beispielsweise 2011 als Bitcoin-Konkurrent gelauncht. Dogecoin und Ripple folgten im Jahr 2013. Doch erst als Ethereum 2017 mit seinen ersten Skalierungsproblemen zu kämpfen hatte, schoss die Zahl der Altchains so richtig in den Himmel.

Nutzer begannen nach schnelleren, günstigeren sowie umweltfreundlichen Alternativen zu suchen und wo sich Lücken auftun, reagiert der Markt oft ohne zu zögern. So ließen die Alternativen nicht auf sich warten: Innerhalb kürzester Zeit entstanden Projekte, wie die BNB Smart Chain, Ripple, Cardano, Dogecoin (zu Dogecoin kaufen), Polkadot und Solana.

Dieser wachsende Wettbewerb ist wahrscheinlich einer der Gründe für das Upgrade von Ethereum auf Ethereum 2.0. Im September 2022 stellte das Netzwerk von einem Proof-of-Work (PoW) auf ein Proof-of-Stake (PoS) Algorithmus um. Dadurch reduzierte sich die Umweltbelastung der Blockchain drastisch und auch die Transaktionszeiten verkürzten sich erheblich.

Wie unterscheiden sich Altchains und Altcoins?

Altchains und Altcoins
Ein Bild von BeInCrypto.com

Die nativen Token von Altchains sind Altcoins. Dies betrifft Token, wie BNB, XRP, ADA, DOGE, DOT und SOL, um nur einige zu nennen. Einige Bitcoin-Maximalisten bezeichnen auch Ethereums nativen Token ETH abschätzig als Altcoin.

Der Begriff Altchain hingegen bezieht sich auf ein Blockchain-Netzwerk und nicht auf die zugehörige Kryptowährung. So ist ADA beispielsweise das native Token der Altchain Cardano.

Doch nicht alle Altcoins verfügen auch über eine eigene Blockchain, tatsächlich ist das nur bei den wenigsten der Fall. Die meisten Token laufen in bereits existierenden Netzwerken. Eine der aktuell größten Kryptowährungen im Umlauf ist zum Beispiel der als Memecoin bekannt gewordene ERC-20 Token Shiba Inu (SHIB). Die Kennung ERC-20 steht für das Ethereum-Netzwerk. Handeln Nutzer also mit SHIB, so zahlen sie für ihre Transaktionen Gasgebühren an die Ethereum-Blockchain.

Altcoins können auch auf Altchains existieren. Genau wie auf Ethereum erlauben viele Altchains, darunter auch Cardano und Solana, den Nutzern, ihre eigenen Kryptowährungen und NFTs zu erstellen und zu handeln.

Verschiedene Arten von Altchains

Altchains - alternative Blockchains
Ein Bild von BeInCrypto.com

Layer 1 (L1) Protokolle

Bitcoin und Ethereum sind beides Beispiele für L1 Blockchains. Dabei handelt es sich um autarke Netzwerke, die zur Validierung und Ausführung von Transaktionen nicht auf die Unterstützung eines weiteren Kryptonetzwerks angewiesen sind. L1 Blockchains funktionieren, indem sie die Netzwerkvalidatoren (bei Bitcoin sind es die Miner, bei Ethereum die Staker) entweder mit den Transaktionsgebühren der Nutzer oder mit neuen Token als Aufwandsentschädigung entlohnen.

Viele der beliebtesten Altchains sind ebenfalls L1 Blockchains, wie Cardano oder Solana. Beide sind originelle, selbst entwickelte und autarke Blockchain-Ökosysteme. Einige L1 Altchains entstehen als Hard Forks einer bereits existierenden Blockchain, wie Bitcoin Cash zum Beispiel eine Abspaltung der ursprünglichen Bitcoin-Blockchain ist. Ethereum Classic hingegen ist eine Abspaltung des ursprünglichen Ethereum-Netzwerks und entstand vor dem DAO-Hack.

Trotz eines gemeinsamen Ursprungs können sich sogenannte Hardforks (abgespaltene Altchains) und ihre ursprüngliche Blockchain im Laufe der Zeit erheblich unterscheiden. So stellte die Ethereum Blockchain vor kurzem auf einen PoS-Konsensmechanismus um, während Ethereum Classic weiterhin auf PoW basiert.

Layer 0 (L0) Protokolle

Es gibt auch sogenannte Layer 0 (L0) Protokolle. Dabei handelt es sich um ein Protokoll, das es separaten L1 Blockchains ermöglicht, als Teil desselben, breiteren Krypto-Netzwerks zu interagieren.

Im Wesentlichen ermöglicht ein L0 Protokoll den gleichzeitigen Aufbau mehrerer interoperabler und interagierender Blockchains. Polkadot ist derzeit das bekannteste Beispiel dafür.

Layer 2 (L2) Protokolle und Sidechains

Genau wie L1 Blockchains auf L0 Protokollen aufbauen können, ist es auch möglich L2-Lösungen parallel oder zusätzlich zu L1 Protokollen zu entwickeln. Diese L2 Protokolle gibt es in den verschiedensten Varianten. Einige zielen darauf ab, die Skalierbarkeit der zugrundeliegenden L1 Blockchain zu erhöhen, indem sie die Transaktionen auslagern.

Arbitrum und Polygon sind beides Beispiele für auf Ethereum aufbauende L2 Skalierungslösungen. Diese Arten von L2 Lösungen stützen sich weiterhin auf die Sicherheit und den Konsensalgorithmus des zugrunde liegenden L1 Protokolls.

Dann gibt es noch die Sidechains. Diese bilden wiederum die Alternative zu L2 Skalierungslösungen:

Dabei handelt es sich um vollkommen separate Blockchains, welche zwar mit der primären Blockchain verbunden sind, jedoch über ihren eigenen Sicherheits- und Konsensalgorithmus verfügen. Sie funktionieren, indem sie Gelder auf der sogenannten Mainchain sperren und diesen Wert dadurch im eigenen Netzwerk deponieren können. Nutzer der Sidechain haben dann wiederum die Möglichkeit, diese Gelder frei zu handeln. Zwar entlastet dieses Modell die Mainchain, doch weisen Kritiker auf die geringere Sicherheit von Sidechains hin.

So verwendest du Altchains

Altchains und Altcoins
Ein Bild von BeInCrypto.com

Einrichten einer Wallet

Die Nutzung der meisten Altchains ähnelt der von Bitcoin oder Ethereum. Für die Interaktion ist zunächst eine Wallet vonnöten, um Token im Netzwerk speichern, transferieren und empfangen zu können.

Exodus Wallet und Coinbase Wallet beispielsweise sind mit einer Vielzahl verschiedener Blockchains kompatibel, darunter auch viele der bekanntesten Altchains.

Der Kauf von Kryptowährungen

Um Altcoins zu kaufen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die erste besteht darin, ein Konto bei einer zentralisierten Börse wie Binance zu eröffnen. Nutzer können dort Fiat-Währung einzahlen und diese zum Kauf von Kryptowährungen verwenden. In Bezug auf die Gebühren ist dies für die meisten Nutzer wahrscheinlich die kostengünstigste Option. Durch Angebote wie Binance Staking kannst du auf über 100 Coins zusätzlich Zinsen verdienen.

Alternativ bieten die meisten etablierten Krypto-Wallets auch eine direkte Verbindung von Fiat- zu Kryptowährungen an. Dies ermöglicht den Kauf von Kryptowährungen in Fiat-Währung und deren sofortige Lieferung an eine Wallet, ohne dass eine zentrale Börse genutzt werden muss.

In den meisten Fällen müssen Nutzer immer noch einige persönliche Informationen angeben, um einen Zahliungsdienst für Fiat-zu-Kryptowährung zu nutzen. Die Kundenidentifizierung (Know Your Customer, KYC) ist also schwer zu umgehen. Über Wallets sind auch die mit dem Kauf von Kryptowährungen verbundenen Gebühren in der Regel höher als an einer zentralisierten Börse.

Interaktion mit dem Blockchain-Ökosystem

Hast du jedoch einmal die Kryptowährungen deiner Wahl gekauft, kannst du diese nach Belieben senden, empfangen oder mit verschiedenen dezentralen Anwendungen (DApps) interagieren.

Dazu gehören zum einen die renditeträchtigen dezentralen Finanzplattformen (DeFi), aber auch Blockchain-basierte Spiele, bei denen Nutzer ihre Kryptowährungen zur Verbesserung des Spielerlebnisses staken können.

Verwendung von Blockchain-Explorern zur Überprüfung von Transaktionen

Genau wie Bitcoin und Ethereum verfügen alle großen Altchains über Explorer, um die auf ihrer Blockchain stattfindenden Transaktionen abrufen zu können. So verfügt Cardano zum Beispiel über den Cardano Explorer und Solana über den Solana Explorer. Diese Tools stehen jedem Nutzer zur Verfügung.

Sicherheitsmaßnahmen für Kryptowährungen

Nutzer sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Sicherheitsprotokolle kleinerer Altchains möglicherweise weniger effektiv als die der bekannteren Blockchains sind.

Daher ist es vor allem bei der Interaktion mit DApps wichtig, die URL der Website genau zu überprüfen. Bösartige Websites immitieren oft beliebte DApps mit sehr ähnlichen URLs, um an sensible Wallet-Informationen zu gelangen.

Es lohnt sich auch, in ein Cold Wallet zu investieren. Ein solches Wallet bewahrt deine Private Keys getrennt vom Internet und deinem Computer auf. Krypto-Hackern ist es praktisch unmöglich, diese Informationen und damit auch Kryptowährungen zu stehlen.

Werden Altchains an Bedeutung gewinnen?

Mit der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen werden wir wahrscheinlich zunehmend dynamische und benutzerfreundliche Altchains sehen. Es scheint nur logisch, dass viele beliebte dezentrale Anwendungen in Zukunft auf alternativen Netzwerken laufen werden.

So beherbergt die Flow-Blockchain beispielsweise die Handelsanwendung TopShot NFT der NBA sowie ähnliche Anwendungen der NFL und der UFC. Alle drei sind bisher ein großer Erfolg. Wenn Nutzer mit diesen Anwendungen interagieren wollen, müssen sie sich mit der zugrunde liegenden Altchain auskennen.

In diesem Artikel findest du bereits einige dominante Akteure, doch der Markt ist noch viel größer und wächst ständig. Im Krypto-Ökosystem gibt es mittlerweile Tausende von alternativen Netzwerken. Dient jede Altchain einem anderen Markt und Zweck? Nein. Werden alternative Netzwerke irgendwan Ethereum und Bitcoin herausfordern? Unwahrscheinlich. Doch während neue Altchains die bereits bestehenden herausfordern, wird der Pool an vertrauenswürdigen Netzwerken letzten Endes stärker und deren Funktionalität besser.

FAQ

Welches sind die besten Altchains?

Sind Altchains sicher?

Unterstützen Altchains Bitcoin?

Was ist eine Altchain?

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Leonard Schellberg
Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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