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Gold: Nachfrage steigt, OTC beständig

2 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres 2020 stieg die Nachfrage insgesamt, was zu Gesamtjahresumsatz von 1.411,6 t führte.
  • Besonders beliebt waren dabei Gold-ETFs, aber auch Barren und Münzen.
  • OTC-Handel bleibt robust.
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Dem neuen World Gold Council Bericht ist zu entnehmen, dass die weltweite Nachfrage nach Gold im vierten Quartal des Jahres 2020 im Jahresvergleich um 28% auf 783,4 t zurückging. Damit war dies das schwächste Quartal seit der globalen Finanzkrise im zweiten Quartal 2008. Allerdings ist die Investitionsnachfrage ansonsten deutlich gestiegen.

Im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres 2020 stieg die Nachfrage nach Gold insgesamt, was zu Gesamtjahresumsatz von 1.411,6 t führte. Das sind aber immerhin 34% weniger als im Jahr 2019. Generell ging die Nachfrage nach Goldschmuck im vierten Quartal des Jahres um 13% auf 515,9 t zurück.

Umgekehrt stützten die erhöhte Unsicherheit und die Reaktion der Politik auf die Pandemie die jährliche Investitionsnachfrage, die im Jahresvergleich um 40% auf einen neuen Höchststand von 1.773,2 t stieg.

Besonders beliebt waren dabei Gold-ETFs, aber auch Barren und Münzen.

Qelle: World Gold Council
Qelle: World Gold Council

OTC-Aktivitäten beständig

Das World Gold Council berücksichtigt im Bericht nicht die OTC-Aktivitäten (Over-the-Counter). Diese sollen jedoch über den gesamten Zeitraum hin beständig gewesen sein. Doch wer genau tätigt diese OTC-Aktivitäten in Bezug auf Gold? Im neusten Degussa Marktreport lesen wir:

Der OTC-Markt unterliegt keinen besonderen staatlichen Regulierungen. Die Transaktionen (Kassa- wie auch Termingeschäfte lassen sich diskret und flexibel strukturieren (hinsichtlich Gestaltung und Laufzeit zum Beispiel) und abwickeln. Die Geschäftskontrahenten tragen das Risiko, dass der Vertragspartner seinen Verpflichtungen aus dem Vertrag nicht nachkommt.

Der Londoner Goldmarkt ist bei weitem das größte globale Zentrum für außerbörsliche (und vor allem nicht öffentliche) Transaktionen (OTC).

Der Wirtschaftspsychologe Marc Fuchs erklärt:

OTC-Handel geschieht dann, wenn der Marktpreis nicht beeinflusst werden soll. In der Regel handeln hier die ganz Großen.

Quelle: Degussa Marktreport
Quelle: Degussa Marktreport

Das jährliche Goldangebot sinkt

Grund für den Rückgang des jährlichen Goldangebots um 4% im Jahresvergleich ist die Störung der Produktionen. Die Corona-Problematik schafft also zum einen erschwerte Produktionsbedingungen, gleichzeitig aber auch den Bedarf nach sicheren Wertaufbewahrungsmitteln. Louise Street, Senior Markets Analyst, Research beim World Gold Council, kommentierte:

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie waren im gesamten Jahr 2020 auf dem Goldmarkt zu spüren, und das vierte Quartal war nicht anders. Verbraucher auf der ganzen Welt waren weiterhin Lockdowns, wirtschaftlicher Schwäche und hohen Goldpreisen ausgeliefert, was zu einem neuen Jahrestief der Schmucknachfrage führte.

Bei den Gold-ETFs gab es einen Jahresrekord 877,1 t (47,9 Mrd. US-Dollar). Und der Kaufdruck könnte laut dem World Gold Council in der nächsten Zeit aufgrund drei Faktoren weiterhin steigen:

  • Steigende Budgetdefizite
  • Inflationsdruck
  • Marktkorrekturen bei bereits hohen Aktienbewertungen

Ferner soll die Goldnachfrage der Zentralbanken weiterhin konstant bleiben:

Trotz der Abflüsse im vierten Quartal verzeichneten goldbesicherte ETFs aufgrund niedriger Zinsen und hoher Unsicherheit einen Rekordjahreszufluss, was die Rolle von Gold als sicherer Hafen unterstreicht. […] Insgesamt glauben wir, dass die Auswirkungen der Pandemie voraussichtlich im ersten Quartal 2021 und möglicherweise darüber hinaus nachwirken werden.

Das soll auch im Jahr 2021 so weitergehen. Eine Umfrage des Word Gold Councils ergab, dass die Zentralbanken Gold weiterhin als Teil ihrer Währungsreserven bevorzugen.

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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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