Die Finanzmärkte rutschen heute wieder ab, da Dow und S&P zum zweiten Tag in Folge um weitere 3% fallen. Obwohl Bitcoin mittlerweile sogar in den Mainstream-Medien als sicherer Hafen angepriesen wird, tobt in der Krypto-Community eine Debatte darüber, wie Bitcoin auf den Marktrückgang reagieren wird.
Die globalen Märkte befinden sich in Panik, da sie ihre Verluste am zweiten Tag in Folge fortsetzen. Wie die BBC berichtet, sehen die wirtschaftlichen Aussichten düster aus: Weltweit stürzen die Aktienmärkte aufgrund der sich verschärfenden Rezessionsängste wegen des Coronavirus ab. Der DOW fiel um etwa 900 Punkte (mehr als -3%), während andere Märkte außerhalb der USA wie der japanische Nikkei 225-Index ebenfalls um etwa -3,3% fielen. [BBC]
Bitcoin kann inmitten globaler Panik nicht beeindrucken
Das derzeit am meisten diskutierte Thema in der Kryptowährungsindustrie ist das Schicksal von Bitcoin: Wie wird er auf die globale Katastrophe reagieren? In letzter Zeit scheint er hinter seinen Erwartungen zurück zu bleiben und korreliert schlecht mit dem globalen Risiko.
SponsoredLaut dem Analysten Ben Davenport (@bendavenport) wird sich dieser Moment für Bitcoin als schwierig erweisen. Er schreibt, dass “Bitcoin zum jetzigen Zeitpunkt weder dazu geeignet ist, sich einem Kursrisiko auszusetzen, noch dieses zu vermeiden”. Makroprobleme können einfach nicht in den Vermögenswert einbezogen werden, da sie von ” Walen und gehebelten Händlern“ manipuliert werden.
Bitcoin is neither a risk-on nor a risk-off asset at this point. It still marches to the best of its own drum. The actions of whales and leveraged traders are far more meaningful than any macro concerns. https://t.co/i91iLajV6w
— Ben Davenport (@bendavenport) February 26, 2020
Andere Kommentatoren vertraten eine andere Meinung. Alistair Milne (@alistairmilne) sagte zum Beispiel, dass Bitcoin zwar kein sicherer Hafen vor biologischen Bedrohungen sein kann, aber ein sicherer Hafen gegen diejenigen ist, die uns mit ihrer Geldpolitik unser “hart verdientes Geld nehmen wollen”. Es ist jedoch unklar, wie Milne diese Behauptung stützen würde, oder ob dies nur eine Ideologie ist.
No, Bitcoin isn't a safe-haven from biological threats…
… it's a safe-haven from those trying to take your hard-earned money via monetary policy & rent-seeking
— Alistair Milne (@alistairmilne) February 25, 2020
Status als sicherer Hafen ist unklar
Bitcoin hat unter bestimmten geopolitischen Umständen eine gewisse Fähigkeit zur Absicherung bewiesen. So hat beispielsweise der OTC-Handel mit Bitcoin im vergangenen Jahr inmitten der Proteste in Hongkong stark zugenommen. Auch als Absicherungsgeschäft hat er 2019 durchweg besser abgeschnitten als Gold, obwohl dies in diesem Jahr in Frage gestellt wurde. Die starke Leistung der führenden Kryptowährung im Jahr 2019 veranlasste sogar einige Bitcoin-Bären – wie Peter Boockvar von der Bleakley Advisory Group – zuzugeben, dass Bitcoin eine geeignete “Absicherung” ist.
Inmitten von Rezessionsängsten wird Bitcoin dieses Jahr sicherlich auf die Probe gestellt. Derzeit scheint die führende Kryptowährung auf wackligen Beinen zu stehen. Da sie nur wenig mit sicheren Häfen wie Gold und spekulativen Assets wie Aktien zu korrelieren scheint, könnte Bitcoin mit allen anderen zusammenbrechen – oder auch nicht. Im Moment können wir darüber nur spekulieren.