Zurzeit spricht jeder über Web3 und viele große Technologieunternehmen sind bereits in diesen Bereich eingestiegen. Aber worum geht es dabei genau? Wie unterscheidet sich das aktuelle Web2 von dem neuen Web3?
In diesem Leitfaden erläutern wir dir alle Einzelheiten der Diskussion und Unterschiede von Web2 und Web3. Außerdem möchten wir eine mögliche Form des Web3 und der Verbindung mit Krypto- und Blockchain-Technologie skizzieren.
In diesem Leitfaden:
- Was ist Web1 oder Web 1.0?
- Anwendungsfälle und Beispiele
- Die Nachteile von Web 1
- Was ist Web 2 oder Web 2.0?
- Anwendungsfälle und Beispiele
- Die Nachteile von Web 2
- Was ist web3 oder Web 3.0?
- Die Merkmale von Web3
- Anwendungsfälle und Beispiele
- Mögliche Vorteile des Web3
- Kann Web3 sich durchsetzen?
- Web2 vs. Web3: Die Hauptunterschiede
- Wie weit ist das “neue Internet”?
- FAQ
Was ist Web1 oder Web 1.0?
Die technologische Innovation des Internets hat die Welt zweifellos verändert. Allerdings ging dieser Neuerung ein Evolutionsprozess voran. Was wir heute als Web 1.0 bezeichnen, war die Pionierphase.
Das Web 1.0 war in vielerlei Hinsicht eine weniger fortschrittliche Form des Internets. Es handelte sich im Wesentlichen um eine Methode zur Bereitstellung von Inhalten und zur Präsentation von Informationen auf simplen Websites.
Anwendungsfälle und Beispiele
Nach und nach ermöglichten Websites wie MySpace oder LiveJournal normalen Nutzern, Inhalte selbst zu produzieren. Es gibt keine klare Abgrenzung zwischen Web 1.0 und Web 2.0. Schließlich handelt es sich nicht um offizielle Begriffe und auch gibt es keine große technologische Innovation, welche die beiden klar voneinander trennt.
Generell wurde das Web 1.0 jedoch viel weniger von Unternehmen beeinflusst. Werbung zum Beispiel war sehr selten und auf vielen Websites verboten. Außerdem bestand das Internet hauptsächlich aus statischen Seiten. Diese liefen auf Webservern, welche wiederum von Internetdienst-Anbietern gehostet wurden.
Die Informationen wurden in der Regel von einer zentralen Quelle bereitgestellt. Darüber hinaus gab es viel weniger Möglichkeiten, die veröffentlichten Inhalte zu ändern und außerdem konnte das Design der Websites nicht wesentlich verändert werden.
In der Web 1.0-Ära wurden Websites in der Regel nur erstellt, um gelesen zu werden.
Die Nachteile von Web 1
In der sogenannten Ära des Web 1.0 konnte die Öffentlichkeit sich nur in sehr geringem Maße an der Gestaltung des Internets beteiligen. Dies betraf sowohl den Inhalt als auch die Änderung des Designs einer Seite.
So gab es beispielsweise keine Webseiten wie Wikipedia, welche die Beteiligung der Öffentlichkeit förderten. Persönliche Blogs waren vor der Ära von Facebook und Twitter zwar sehr viel beliebter, allerdings waren die Betreiber im Hinblick auf die Art der Inhalte eher eingeschränkt.
Schließlich konnten Nutzer Web 1.0-Anwendungen nur herunterladen, nicht aber sehen, wie diese funktionierten oder gar Veränderungen vornehmen. Der Quellcode war nur selten öffentlich zugänglich.
Was ist Web 2 oder Web 2.0?
Die Begriffe Web 2.0 oder Web2 kamen in der Zeit der sogenannten Dotcom-Blase auf und sollten den Übergang zu einer anspruchsvolleren Ära des Internets widerspiegeln.
Mit dieser Weiterentwicklung zeigten auch Unternehmen deutlich mehr Interesse. Die neuen Websites hatten daher oft einen Plan zur Generierung von Einnahmen, ganz im Gegensatz zu ihren Vorgängern im Web1. Außerdem war nun eine stärkere Interaktion der Nutzer mit den Plattformen möglich. Bemerkenswerterweise bestanden die meisten der beliebtesten neuen Unternehmen auch nach dem Börsencrash weiter.
Anwendungsfälle und Beispiele
Im Web 2.0 haben die Websites deutlich mehr zu bieten, als zuvor. Benutzer können hier beispielsweise das Design viel detaillierter verändern. Außerdem sind viele Anwendungen der neuen Generation des Webs Open-Source. Es kann also jeder mit den entsprechenden technischen Kenntnissen einen Blick auf den Code werfen, diesen analysieren und sogar verändern.
Während die Machtaufteilung des Internets mit der Umstellung auf Web2 in vollem Gange war, gaben neue Websites den Nutzern auch mehr Mitspracherechte. Auf Plattformen wie Amazon konnte jeder Benutzer Bewertungen zu den dort aufgeführten Produkten abgeben. Auch Wikipedia erlaubte jedem Nutzer die Bearbeitung der Einträge. Neuere Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter ermöglichten es den Menschen, öffentlich in größerem Umfang miteinander zu interagieren, als dies bei früheren Plattformen der Fall war.
Die Nachteile von Web 2
Der Übergang von Web 1.0 zu Web 2.0 brachte Vor- und Nachteile mit sich.
Zunächst einmal war das unternehmerische Element zwar hilfreich, doch zugleich potenziell hinderlich für die Entwicklung des Internets. Auf der einen Seite konnten finanzstarke Plattformen wie Twitter oder Facebook in die Entwicklung ihrer Ideen investieren. Andererseits hatten diese Unternehmen nun die Macht, Informationen nach eigenem Ermessen zu zensieren.
Außerdem ist kein absoluter Verlass auf die Hostserver der verschiedenen Apps. So kann ein Ausfall finanzielle Auswirkungen auf Nutzer haben, die für ihre Arbeit auf diese Server angewiesen sind.
Zuletzt verlangen auch die Anbieter von Zahlungsdiensten die Einhaltung bestimmter Richtlinien und behalten sich das Recht vor, bei Verdacht auf Nichteinhaltung dieser Standards eine Zahlung zu verweigern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Web 2.0 mehr technische Möglichkeiten bietet, welche jedoch von zentralen Unternehmen bereitgestellt werden. Diese wiederum verlangen die Einhaltung einer Reihe von Regeln.
Was ist web3 oder Web 3.0?
Web3 oder Web 3.0 gehört momentan zu den größten Schlagworten im Tech-Bereich. Jedoch gibt es tatsächlich Gründe, dem Hype um diesen Begriff Glauben zu schenken. Das Konzept dahinter verspricht eine stärkere, sicherere, dezentralisierte Form des Internets. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung, welche eine Verbesserung gegenüber dem sogenannten Web 2.0 von heute darstellt.
Angeblich hat der Ethereum-Mitbegründer Gavin Wood den Begriff Web3 zum ersten Mal im Jahr 2014 verwendet. Heute wird der Begriff Web3 oft verwendet, um eine Vielzahl von verschiedenen Online-Anwendungen zu diskutieren. Dabei ist allgemein anerkannt, dass die Blockchain-Technologie zur Dezentralisierung eingesetzt wird und das verbindende Element zwischen allen Web3-Apps ist.
Ein Vergleich mit der aktuellen Version des Internets hilft ebenfalls das Konzept des Web 3.0 besser zu verstehen. Derzeit greifen Internetnutzer im Allgemeinen auf Informationen zu, welche wiederum auf den Servern von Drittunternehmen gehostet werden. Auch neu erstellte Anwendungen werden auf den Servern anderer Unternehmen, wie Google Cloud oder AWS, abgelegt. Das Web3 soll es Internetnutzern jedoch ermöglichen, dApps (dezentralisierte Apps) zu entwickeln und zu pflegen. Anwendungen und Informationen würden also nicht mehr zentral, sondern dezentral gespeichert.
Und natürlich wird der Begriff Web3 im weiteren Sinne auch in den Mainstream-Medien verwendet, um die Internettechnologie der Zukunft darzustellen. Du hast wahrscheinlich schon von verschiedenen Unternehmen gehört, die sich auf das neue, verbesserte Internet vorbereiten. Wenn es dieses Internet allerdings geben soll, wird die Blockchain-Technologie eine wichtige Rolle bei der Entwicklung spielen.
Die Merkmale von Web3
So wie das Web 2.0 gegenüber den statischen Seiten des Web 1.0 wesentlich mehr Möglichkeiten bot, sollte das Web 3.0 einen weiteren technischen Fortschritt darstellen. Ist dies bereits gelungen?
- Online-Anwendungen auf Basis der Grundsätze des Web3 sind bereits verfügbar. Die Massenadoption wird jedoch nicht über Nacht erfolgen. Dennoch können wir uns einige dieser Anwendungen ansehen und diese als Vorlage für ein zukünftiges Internet nutzen.
- Das Hauptmerkmal von Web3 ist die gemeinsame Nutzung von Daten als Alternative zum Dateneigentum. Die Blockchain-Technologie ermöglicht es allen Nutzern, die Informationen zu verifizieren und neue hinzuzufügen.
- Web3 wird auch einige Aspekte mit dem noch geheimnisvollen Konzept des Metaverses gemein haben. Fortgeschrittene 3D-Grafiken sowie Augmented und Virtual Reality werden für im neuen Internet ihre Verwendung finden.
- Schließlich, und das ist vielleicht der wichtigste Punkt, wird Web3 die Technologie der Smart Contracts nutzen. Kurz gesagt kann dies dazu beitragen, ein sogenanntes Trustless Internet zu schaffen und den Bedarf an Mittelsmännern erheblich zu reduzieren.
Anwendungsfälle und Beispiele
Allgemein gilt eine Anwendung nur dann als Web3-optimiert, wenn diese das Potenzial der Blockchain-Technologie ausschöpft. Alle Kryptowährungen, dApps mit Verwendung von Krypto, DeFi-Projekte, NFTs, DAOs, etc. können also in unsere Liste aufgenommen werden.
Mit anderen Worten: Dezentrale Krypto-Projekte sind bereit für das vorgeschlagene Web3. Dies zeigt sich bereits bei Bitcoin, NFT-Marktplätzen wie OpenSea, kryptogestützten Social-Media-Plattformen wie Steemit, Play-to-Earn-Games oder Move-to-Earn-Plattformen wie Sweatcoin.
Mögliche Vorteile des Web3
Dieser noch etwas schleierhafte Wechsel zum Web 3.0 würde zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Aber wer profitiert hauptsächlich von der Entwicklung einer solchen Technologie?
Werden die vorgeschlagenen Änderungen weitestgehend angenommen, so profitieren hauptsächlich die normalen Internetnutzer. Web3 würde technisch gesehen bedeuten, dass jeder Nutzer für den Aufbau der neuen Internetstruktur mitverantwortlich ist. Damit einhergehend würde ein Großteil der Macht der Technologiegiganten auf die gesamte Bevölkerung verteilt werden.
Das Web3 würde auch weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, denn es wäre ein nachhaltiges Modell. Die Konnektivität würde erhöht und Smart Contracts könnten dazu beitragen, das Internet zu einem Trustless System zu machen. Künstliche Intelligenz könnte den Menschen zusammen mit dem Semantic Web helfen, die Möglichkeiten der modernen Technologie besser zu nutzen. Dabei würde die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler erheblich sinken.
Kann Web3 sich durchsetzen?
Durch die Entstehung des Web 3.0 drohen auch einigen Verluste. Wenn die Pläne für eine echte Dezentralisierung tatsächlich realisiert werden, wird dies Auswirkungen auf große Technologieunternehmen haben. Diese profitieren stark von dem stärker kommerzialisierten Web 2.0.
Einige wichtige Führungskräfte solchen von Technologieunternehmen haben ihren mangelnden Optimismus in Bezug auf das Web 3.0 bereits zum Ausdruck gebracht. Der Gründer von Tesla, Elon Musk, nannte das neue Internet einen Marketingtrick. Außerdem glaubt der ehemalige Twitter-CEO Jack Dorsey, dass eine Dezentralisierung unmöglich ist, da die großen Technologieunternehmen ihre derzeitige Machtposition nicht so einfach aufgeben würden.
Damit das Web 3.0 Realität werden kann, muss die Blockchain-Technologie in viel größerem Umfang eingesetzt werden. In letzter Zeit ist jedoch ein äußerst positiver Trend zu beobachten. Setzt diese Entwicklung sich fort, so könnten wir vielleicht schon bald einige dieser Änderungen umgesetzt sehen.
Web2 vs. Web3: Die Hauptunterschiede
Das Web3 lässt sich am besten durch einen Vergleich mit dem Web2 verstehen. Schauen wir uns einige der Hauptunterschiede zwischen diesen beiden an.
Dezentralisierung
Im Web 3.0 werden dezentralisierte Netzwerke dafür sorgen, dass der Einzelne die Kontrolle über seine Online-Daten behält. Dies bringt auch eine gleichmäßige Verteilung der Macht mit sich. Das Netz wird nicht von einer einzelnen Person oder Institution getragen, sondern alle am Betrieb der Blockchain Beteiligten tragen gemeinsam die Verantwortung und profitieren davon.
Datenschutz
Die Privatsphäre ist ein wichtiges Anliegen der modernen Internetnutzer. Verschiedene Datenleaks wurden über die letzten Jahre ausführlich in den Nachrichten analysiert. Web3 soll ein höheres Maß an Privatsphäre bieten. Verteilte persönliche Datenspeicher würden dem Einzelnen mehr Kontrolle über seine Daten bieten.
Die Befürworter dieser Idee sind der Meinung, dass die Nutzer durch Dezentralisierung bei der Verwaltung ihrer Daten weniger von Drittunternehmen abhängig sind. Die Kritiker dieser Idee sagen hingegen, dass allein die Vorstellung, alle Informationen auf einer Blockchain öffentlich zugänglich bereitzustellen, dem Konzept einer höheren Privatsphäre für die Nutzer widerspricht.
Trustless und Permissionless
In ähnlicher Weise kann die Verwendung von Smart Contracts ein Trustless Internet schaffen. Dies bedeutet, dass der Einzelne sein Vertrauen nicht in dritte Akteure setzen muss. So können beispielsweise Geschäfte automatisch auf der Grundlage der im Smart Contract verschlüsselten Kriterien ausgeführt werden.
Das Internet würde auch permissionless werden. Das bedeutet, dass jeder Nutzer Transaktionen validieren oder auf der Blockchain minen kann. Außerdem kann jeder Nutzer Funktionen wie Kauf oder Verkauf nutzen, ohne die Erlaubnis eines Dritten einzuholen.
Größere Konnektivität
Der Vorschlag dieses Internets der Zukunft würde auch eine größere Konnektivität ermöglichen. Die Verwendung von Semantic Data soll dazu beitragen, neue Wege der Organisation, Nutzung und Entdeckung von Informationen zu schaffen. All dies kann zu einer erheblichen Verbesserung der Nutzererfahrung führen.
Wie weit ist das “neue Internet”?
Das Web3 befindet sich noch im Anfangsstadium der Entwicklung. Wir wissen also nicht mit Sicherheit, wie es sich entwickeln wird. Es gibt Aspekte, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden, während andere, hoffnungsvollere Ziele – wie die vollständige Dezentralisierung – sicherlich auf Widerstand stoßen werden.
Dennoch sollte der Einzelne in den nächsten zehn Jahren erhebliche Veränderungen in der Art und Weise erwarten, wie wir im Internet interagieren. Es wird eine aufregende Zeit sein, die viele Möglichkeiten mit sich bringt.
FAQ
Was ist das Web3 im Vergleich zu Web2?
Wofür wird Web3 verwendet?
Was sind Web3-Unternehmen?
Was bringt das Web 3.0 mit sich?
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