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Bitcoin On-Chain Analyse: Was ist bei diesem Bull-Run anders?

5 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Die On-Chain Indikatoren reseten sich gerade.
  • Zurzeit gibt es laut den gezeigten Charts keine besonders starken Indizien dafür, dass der Bullenmarkt bereits zu Ende ist.
  • Investoren heben nach wie vor ihre Bitcoin von den Exchanges ab. Hodler verkaufen ihre Bitcoin nicht.
  • promo

Immer wenn es zu einer größeren Korrektur des Bitcoin Preises kommt, werden viele Trader sehr emotional. Viele stellen die massiven Kursschwankungen infrage oder prognostizieren aus purer Euphorie unrealistisch hohe Kursziele. Doch in welcher Phase des Bullenmarktes befinden wir uns derzeit wirklich?

Einige Bitcoin Trader behaupten, dass der eigentliche Bitcoin Bull-Run gerade erst begonnen hat, andere, dass wir bereits die Hälfte des Bull-Runs hinter uns haben und der Bitcoin Preis seinen Jahreshöchststand im Sommer 2021 erreichen wird.

Andere Bitcoin Trader wiederum glauben, dass das nicht vor Dezember oder sogar erst im nächsten Jahr der Fall sein wird. Es gibt aber auch welche, die glauben, dass die 58.000-Dollar-Marke bereits der Höhepunkt dieses „Bull-Cycles“ war und es nun die Zeit für einen Abwärtstrend gekommen ist. Ist dieser Bullenmarkt also in Wirklichkeit ganz anders, wie ihn sich die meisten Trader vorstellen?

Anhand von Bitcoin-On-Chain-Analysedaten bieten wir euch diesem Beitrag eine auf Fakten basierende Antwort auf die wichtige Frage, in welcher Phase des Bullenmarktes wir uns wahrscheinlich befinden. Bei der Kryptomarktanalyse gibt es drei verschiedene elementaren Methoden.

  • Die technische Analyse (Preisstrukturen und deren Implikationen)
  • Die fundamentale Analyse (Projektgrundlagen und Nachrichten)
  • Die On-Chain-Analyse (Blockchain-Indikatoren)

Die letzte ist vermutlich die Beste der drei Methoden sein, wenn es darum geht, den Entwicklungsstand des aktuellen Bullenmarkts zu bestimmen.

Der Bitcoin Kurs befindet sich in der zweiten größeren Korrekturphase des Bull-Runs

Der Bitcoin Kurs befindet sich aktuell mitten in der zweiten großen Korrektur des aktuellen Bullenmarktes. Der Preis hat am 21. Februar 2021 ein Allzeithoch (ATH) bei ca. 58.000 US-Dollar erreicht und ist dann am 28. Februar 2021 wieder auf 43.000 US-Dollar gefallen. Somit beträgt der prozentuale Retracement-Wert 26%, der Preisrückgangsbereich liegt bei rekordverdächtigen 15.300 USD.

bitcoin zweite korrekturphase
Quelle: TradingView

Im Vergleich zur ersten Korrektur war der relative prozentuale Rückgang kleiner, der Preisrückgangsbereich hingegen war deutlich größer. Bei der vorherigen Korrektur erreichte der Bitcoin Preis am 8. Januar 2021 das damalige Allzeithoch bei 42.000 US-Dollar. Anschließend ist er am 22. Januar 2021 auf unter 29.000 US-Dollar gesunken. Der Preis ist also um fast 32% gefallen und der Preisrückgangsbereich lag bei 13.300 US-Dollar.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bewegt sich der Bitcoin Kurs um die 50.000-USD Marke und ist wahrscheinlich gerade dabei, eine weitere größere Aufwärtsbewegung zu starten. Danach könnte der Bitcoin Preis theoretisch ein neues Allzeithoch erreichen. Es ist jedoch nicht sicher, ob dies geschehen wird, da ein lokaler Tiefpunkt noch nicht erreicht worden sein könnte. Außerdem könnte er sich auch noch eine Weile seitwärts bewegen.

Eine weitere Korrektur wäre allerdings in einem Bullenmarkt nichts Ungewöhnliches. Dadurch kann sich eine solide Preisstruktur mit verschiedenen Unterstützungs- und Widerstandsbereichen entwickeln. Dabei verstärken sich auch oft die Werte der On-Chain-Indikatoren. Lass uns also die On-Chain Indikatoren, die die Marktdaten der Blockchain als Grundlage verwenden, jetzt genauer ansehen.

Die On-Chain Indikatoren resetten sich

Das „Adjusted Spent Output Profit Ratio“ ist das Verhältnis zwischen dem Einkaufs- und Verkaufspreis eines Coins zu einem gewissen Zeitpunkt. Vor kurzem ist der Wert wieder unter 1,0 gefallen. Zuletzt ist das im September und Oktober 2020 passiert.

Bitcoin Adjusted SOPR
Quelle: Glassnode

Wenn der aSOPR unter 1,0 fällt, dann kann man daraus schlussfolgern, dass die Langzeit-Investoren ihre Bitcoin halten und nicht verkaufen. Den letzten Drop haben wahrscheinlich Miner verursacht. Diese wollten anscheinend ihre geminten Bitcoin mit Profit verkaufen. Deswegen haben vermutlich dann auch viele neue Trader ihre Long Position geschlossen, weil sie Angst vor Verlusten hatten. Diese Kettenreaktion führte wahrscheinlich zu dem massiven Drop.

Ein weiterer wichtiger On-Chain-Indikator ist der NUPL-Indikator (Net Unrealized Profit and Loss). „Net Unrealized Profit and Loss“ ist der Netto Betrag der noch nicht realisierten Verluste bzw. Gewinne, sprich aller noch nicht geschlossenen Positionen. Der Wert des Indikators ist in den letzten Monaten extrem angestiegen. Das ist der erste Bull-Cycle, bei dem der Wert noch nicht wieder auf den Standardwert von 0.5 gefallen ist. Auf der Grafik siehst du, dass der Kurs jedes Mal mittelfristig angestiegen ist, nachdem er auf den Standardwert gefallen ist.

Bitcoin NUPL
Quelle: Glassnode

Zuletzt ist der Wert des NUPLS-Indikators beinahe auf 0.75 angestiegen. In der Vergangenheit ist der Wert nie besonders lange über 0.75 geblieben. Außerdem hätte man mit dem Indikator die Spitzenwerte der vergangenen Bullruns ziemlich gut vorhersehen können. Da wir uns momentan in einer Korrekturphase befinden, wird der Wert des Indikators wahrscheinlich wieder etwas fallen. Der Indikator zeigt uns allerdings auch, dass das Interesser der Hodler, ihre Bitcoin zu verkaufen, immer weiter sinkt bzw. Trader immer mehr Long Positionen eröffnen.

UTXO Realized Price Distribution

Ein weiterer On-Chain-Indikator, der kürzlich von Willy Woo auf Twitter vorgestellt wurde, ist die UTXO Realized Price Distribution. Bei dem Indikator wird das Volumen der Coins, die On-Chain zu verschiedenen Preisniveaus gehandelt werden, berechnet.

Laut Willy Woo liegt die Spitze des nächsten wichtigen Preisniveau bei 45.000 USD. Außerdem erklärte er auf Twitter:

UTXO Realized Price Distribution. Diese ist quasi die präzisere On-Chain-Version des Volumenprofils. Die Spitzen repräsentieren den Preis, wo die meisten Coins den Besitzer gewechselt haben.

Bei 45.000 USD und darüber gibt es starken Support.

Sollte der Kurs in die Nähe von 39.000 USD fallen (wenn du Glück hast), dann hast du die Chance auf einen No-Brainer-Long.

Data: @glassnode

Wie lange dauert der Bull-Run noch?

Aufgrund der fallenden Preise der letzten Wochen haben sich die Werte vieler Marktindikatoren resettet. Laut Glassnode ist die Größe der offenen Bitcoin Futures Positionen („Open Interest“) zuletzt um mehr als 4 Milliarden US-Dollar bzw. um 21,7 % gefallen.

Bitcoin Futures Open Interest
Quelle: Glassnode

Der nächste Indikator zeigt uns, dass die Refinanzierungssätze („Funding Rates“) für Perpetual-Swap-Contracts auf fast allen Exchanges wieder beinahe auf 0% gefallen sind, nachdem sie zuvor einen neuen Rekordwert erreicht haben. In der Vergangenheit gab es danach meistens einen weiteren Kursanstieg.

BTC Futures Perpetual Funding Rate
Quelle: Glassnode

Ein weiterer wichtiger Indikator für einen anhaltenden Bullenmarkt ist die Zahl der börsenbezogenen Bitcoin-Withdrawals (Bitcoin-Abhebungen). Die Liquidität auf den Börsen sinkt logischerweise, wenn die Trader ihre Bitcoin abheben. Seit dem 12. März 2020 hat die Zahl der Bitcoin-Withdrawals immer wieder neue Rekordwerte erreicht.

Liquid_Supply Bitcoin
Quelle: Glassnode

Die langen roten Balken zeigen uns, dass seitdem immer mehr Bitcoin von den Börsen abgehoben worden sind und die Investoren dazu neigen, ihn z.B. Auf dem eigenen Wallet, langfristig zu halten. Selbst die letzten Korrekturphasen konnten die Hodler nicht dazu bewegen, ihre Bitcoin wieder an eine Exchange zu senden. In diesem Bull-Run sind besonders viele Bitcoin abgehoben worden. In dieser Hinsicht unterscheidet sich also der aktuelle Bullrun deutlich von den bisherigen.

Fazit

Die oben gezeigten On-Chain-Indikatoren liefern uns auch in diesem Bullenzyklus nach wie vor bullische Signale. Sie zeigen uns sogar teilweise, dass der bisherige Bullenmarkt ganz anders ist als die der Vergangenheit. Dieser Bullrun könnte nicht nur länger dauern. Er wirkt sogar wesentlich solider als die bisherigen Bullruns.

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Wie dem auch sei, zurzeit gibt es laut den oben gezeigten Charts keine besonders starken Indizien dafür, dass der nächste Peak unmittelbar bevorsteht oder dass der Bullenmarkt bereits zu Ende ist. Die laufende Korrektur scheint nur eine kleine Erholungsphase in dem sich dynamisch entwickelnden Bitcoin Bullrun zu sein.

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